Evenepoel-Schock: Abgang erschüttert Soudal – Quick-Step
Der Wechsel von
Remco Evenepoel hat das Team in seinen Grundfesten getroffen. Doch mit den Verpflichtungen von Jasper Stuyven und Dylan van Baarle war man vorbereitet. Für viele kam die Nachricht dennoch überraschend – erst eine Stunde vor der offiziellen Mitteilung erfuhren die meisten Fahrer davon.
Eigentlich sollte Evenepoel heute seine Fans in Schepdaal treffen. Stattdessen reiste er ins Höhentrainingslager nach Livigno, um sich auf die WM vorzubereiten. Seine Eltern erklärten gegenüber VTM Nieuws: „Er hat vor zwei Tagen grünes Licht bekommen. So kann er sich auf neue Ziele konzentrieren. Aus medizinischer Sicht war er nicht bereit, mit allen zu fahren. Ein kompletter Reset ist jetzt das Beste für ihn.“
„Wir hatten eine Stunde vor der Pressemitteilung eine Besprechung“, berichtet ein Fahrer. „Von wirklichem Verstehen kann keine Rede sein – das lief alles über unsere Köpfe hinweg. Aber er hat die Entscheidung getroffen. Wir verdanken ihm viel, und umgekehrt. Ich hoffe, wir trennen uns als Freunde.“
Lampaert und die Gerüchte
Klassikerspezialist
Yves Lampaert sieht auch die fehlende Nähe zu Evenepoel als Grund für die Überraschung über dessen Wechsel zu Red Bull – BORA – hansgrohe. „Vielleicht, weil ich ein anderer Fahrertyp bin. Das meiste hört man aus den Medien oder im Peloton-Radio. Gerüchte gibt es seit Jahren – sie schockieren mich nicht mehr.“
Evenepoel informierte die Teamgruppe selbst per WhatsApp: Er gehe und bedanke sich bei allen. Persönlich habe er sich noch nicht an die Fahrer gewandt – „wahrscheinlich ist es auch für ihn im Moment zu viel“.
Für das Management und die Sponsoren herrscht nun Klarheit. „Wir Fahrer werden ihn vermissen. Er hat viele Trophäen geholt und den Druck von uns genommen. Andererseits – um Tom Boonen zu zitieren: Wenn man einen großen Baum fällt, wachsen die kleinen Bäume darunter schneller.“