Die französischen Radsportfans haben mehrere Gründe, sich auf die
Tour de France 2026 zu freuen. Einer davon ist die Rückkehr der malerischen Alpe d’Huez. Ein weiterer ist die Aussicht auf einen engen Kampf um die Gesamtwertung bis zu den letzten Tagen. Vor allem aber hoffen die Fans, mit
Paul Seixas wieder einen ernstzunehmenden Anwärter auf die Gesamtwertung zu haben, der dem heimischen Publikum frisches Blut bringt – auch wenn der Teamchef von Decathlon AG2R La Mondiale die Erwartungen dämpft und es Seixas selbst überlässt, über seine Teilnahme zu entscheiden.
Besonders begeistert ist der Manager von der vorletzten Etappe, die über Col de la Croix de Fer, Col du Télégraphe, Col du Galibier und Col de Sarenne führt und den zweiten Tag in Folge auf der Alpe d’Huez endet.
„Ich habe auf der zweiten Etappe, die in Alpe d’Huez endet, 5.600 Höhenmeter gezählt. Die Tour versteht es, sehr anspruchsvolle und spektakuläre Strecken anzubieten, und das Spektakel profitiert enorm davon“, lobte Lavenu die Arbeit der Streckenarchitekten.
Die Strecke verspricht also eine spannende Herausforderung. In den ersten beiden Wochen wird es viel Hin und Her geben, wobei die ersten Bergwertungsprüfungen bereits gegen Ende der zweiten Woche stattfinden. Doch das Rennen bleibt bis zum letzten Tag offen – insbesondere bei dem sogenannten „Bergmarathon“ mit seinen entscheidenden Alpenetappen.
Lavenu betont zudem, dass viele Szenarien möglich sind: „Nichts ist sicher. Wir wissen, dass Pogacar zwei Ausgaben der Tour gegen Vingegaard verloren hat. Auch wenn Pogacar im letzten Jahr dominiert hat, glaube ich nicht, dass Vingegaard oder ein dritter Fahrer ihn leicht herausfordern kann. Die Hierarchie ist klar, aber die endgültige Entscheidung ist immer offen.“
Seixas überquerte die Ziellinie auf Platz 3 und schaffte damit den Durchbruch auf dem Podium.
Außergewöhnlich Paul Seixas
Und das Team von Lavenu könnte in der Gesamtwertung 2026 ganz oben mitmischen. Natürlich setzen sie auf Felix Gall, den Top-5-Finisher der diesjährigen Tour und Vuelta, doch sie haben noch eine weitere interessante Karte im Ärmel: Paul Seixas. Das 19-jährige Supertalent war bereits in seiner ersten Profisaison einer der engsten Vertrauten von Pogacar, und für 2026 wird eine weitere Leistungssteigerung erwartet. Lavenu dürfte sich über das „Schnäppchen“ freuen, das die Mannschaft mit der Verpflichtung von Seixas gemacht hat.
„Ich kenne ihn schon seit den Jugendklassen sehr gut. Ich war derjenige, der ihn ermutigt hat, bei uns in der Juniorenmannschaft mitzufahren. Er war offensichtlich eine Ausnahme, und ich glaube nicht, dass wir seit Hinault einen Fahrer dieses Kalibers gesehen haben. Ich glaube, dass ihm die ganze Zukunft gehört, und ich hoffe, dass er der zukünftige Gewinner der Tour de France sein wird, auf den alle seit über 30 Jahren warten. Paul hat alle Qualitäten dafür.“
Trotz seines immensen Talents raten die meisten Experten dem jungen Hoffnungsträger, die Tour 2026 auszulassen und sich vielleicht bei einer anderen Grand Tour in der Rolle des Führenden zu versuchen. Doch wie sieht sein Teamchef die Situation?
„Ich denke, es liegt an ihm, sich zu entscheiden. Er ist ein besonderer, außergewöhnlicher Junge. Wenn er das Gefühl hat, wir müssen mit ihm gehen; wenn nicht, sollte er es nicht tun.“