UCI beschließt tiefgreifende Änderungen ab 2026 – Punkte aus Offroad-Disziplinen ab 2027

Radsport
Donnerstag, 25 September 2025 um 14:00
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Das Managementkomitee der UCI hat während der Weltmeisterschaften in Kigali (Ruanda) weitreichende Entscheidungen für die kommenden Jahre im Radsport getroffen. Besonders im Fokus steht eine Neuerung, die ab 2027 in Kraft tritt: Straßenteams können künftig auch von den Erfolgen ihrer Fahrer in anderen Disziplinen profitieren.
Konkret bedeutet dies, dass Ergebnisse bei den Weltmeisterschaften im Bahnradsport, im Mountainbike Cross-Country Olympic (XCO), im Radcross und im Gravel, ebenso wie Platzierungen in den Gesamtwertungen der jeweiligen Weltcups, künftig in die Teamwertung der Straße einfließen. Allerdings gelten dabei klare Einschränkungen. Nur männliche Fahrer, die unter den Top 20 ihres Straßenteams rangieren, sowie weibliche Fahrerinnen, die zu den besten acht gehören, können diese Punkte einbringen. Zudem werden die Resultate nicht in die Einzel- oder Nationenranglisten übernommen.
Die UCI betont, dass die Maßnahme vor allem dazu dienen soll, die Attraktivität der Offroad-Disziplinen zu steigern. Um Missbrauch zu verhindern, wird die genaue Punkteverteilung erst nach Simulationen in den kommenden Monaten festgelegt. Klar ist aber schon jetzt: Ab 2027 könnte der Kampf um WorldTour-Lizenzen intensiver werden, da Offroad-Spezialisten zusätzlichen Einfluss auf die Teamwertung nehmen.
Neben dieser wegweisenden Neuerung wurden weitere Beschlüsse bekannt gegeben. So müssen künftig alle UCI-ProSeries-Veranstaltungen das punktbeste Team des Gastgeberlandes einladen. Ebenso sind die fünf erfolgreichsten ProTeams der Vorsaison automatisch startberechtigt. Im Rennkalender kommt es zu einer einschneidenden Änderung: Die Tour de Suisse wird ab sofort auf fünf Tage verkürzt, um Überschneidungen mit dem neu geschaffenen WorldTour-Rennen „Kopenhagen Sprint“ zu vermeiden. Zudem wechselt die für den Winter geplante Cross-Runde in Italien von Cabras nach Terralba.
Auch in Sachen Ausrüstung greift die UCI durch. Zeitfahrhelme dürfen künftig nicht mehr in Straßenrennen eingesetzt werden. Gleichzeitig wird eine klare Unterscheidung zwischen TT-Helmen und regulären Helmen eingeführt. Kriterien wie Visiere, Ohrenschützer und Belüftungslöcher werden dabei streng reguliert, nachdem es in der Vergangenheit wiederholt zu Diskussionen über den Einsatz aerodynamischer Spezialhelme im Straßenradsport gekommen war.
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Unter den neuen Regeln werden einige Helme in normalen Straßenrennen nicht zugelassen sein, wie zum Beispiel der Helm, den Casper van Uden früher in diesem Jahr beim Giro d'Italia zum Sieg getragen hat. @Imago
Die UCI setzt damit ein deutliches Signal: Mehr Disziplinen sollen gefördert, der Rennkalender neu strukturiert und technische Grauzonen geschlossen werden. Doch vor allem die Integration von Offroad-Punkten in die Straßenteamwertung verspricht, das Kräfteverhältnis im Profi-Peloton nachhaltig zu verändern.
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