TRANSFERMARKT | Pascal Ackermann als Groenewegen-Nachfolger bei Jayco AlUla im Gespräch

In dieser Woche konnten wir auf dem Transfermarkt beobachten, wie einige Teams ihre Zukunft aktiv gestalten, während bedeutende Wechsel wie der von Juan Ayuso zu Lidl-Trek endlich bestätigt wurden. Parallel dazu sorgten die Weltmeisterschaften in Kigali dafür, dass zahlreiche Teams über die Verpflichtung der besten Junioren- und U23-Fahrer sprachen oder diese bereits offiziell machten.

Es wurde endgültig bestätigt, dass Juan Ayuso in den kommenden fünf Saisons für Lidl-Trek fahren wird. Für das amerikanische Team ist dies ein großes Wagnis: Mit Ayuso haben sie bis 2029 einen neuen Anführer verpflichtet, nachdem die intensiven Verhandlungen mit UAE Team Emirates - XRG beendet waren. Über diesen Schritt wurde seit Beginn der Vuelta spekuliert, öffentlich gemacht wurde er jedoch erst jetzt.

Allerdings herrscht nicht nur eitel Sonnenschein im Lager des US-Teams. Ayusos zukünftiger Teamkollege Mattias Skjelmose äußerte bereits offen seine Skepsis über die Auswirkungen dieses Transfers auf seine Rolle. Dem Dänen war angeblich zugesichert worden, künftig die Führungsrolle zu übernehmen und ein Team um sich herum aufzubauen. Ayuso könnte schon vor seinem ersten Renneinsatz interne Spannungen verursachen.

„Lidl-Trek hat mir gesagt, dass sie an mich glauben. Ich weiß nicht, wie das zu Ayusos Beitritt passt. Sie haben mir jahrelang gesagt, dass sie ein Team um mich herum aufbauen wollen. Aber ich glaube nicht, dass sie ihn als Helfer geholt haben“, erklärte Skjelmose in einem Interview mit TV2.

Die Ambitionen der beiden Fahrer lassen sich möglicherweise handhaben, wie es in vielen Teams üblich ist – dennoch ist dies kein idealer Start für Ayusos neues Kapitel. Skjelmose ergänzte:

„Ich weiß nicht, wie das funktionieren wird. Wir haben die gleichen Ziele. Wenn er Schwierigkeiten hat, Tadej zu helfen, weiß ich nicht, ob er mir in irgendeiner Weise helfen wird, wenn es darauf ankommt.“

Neben Ayuso hat Lidl-Trek zudem einen weiteren bemerkenswerten Transfer bestätigt: Harry Hudson, der Junioren-Weltmeister aus Großbritannien, wird in das Team integriert. Es überrascht kaum, dass der 18-Jährige nach seinem Sieg bei der Junioren-Ausgabe von Lüttich–Bastogne–Lüttich einem Top-Team beitritt. Mit seinem WM-Titel gilt er endgültig als eines der größten Talente im Profiradsport und wird bereits ab Januar 2025 das Trikot eines WorldTour-Teams tragen.

Viele Teams hatten in Kigali ihre Scouts im Einsatz, um Gespräche mit Fahrern zu führen, die noch nicht vertraglich gebunden waren. Dies traf auch auf den Schweizer Jan Huber zu, der in diesem Jahr ohne Team antrat, aber dennoch auf höchstem U23-Niveau glänzte. Nach seinem zweiten Platz im U23-Straßenrennen war es nur eine Frage von Stunden, bis das Tudor Pro Cycling Team den Deal offiziell machte. Er wird ab der kommenden Saison für das U23-Team fahren.

Der Rennsieger, Lorenzo Finn, ist derzeit bei der U23-Mannschaft von Red Bull - BORA - hansgrohe unter Vertrag und soll laut mehreren Berichten 2027 in die WorldTour-Struktur aufsteigen. Red Bull plant außerdem, den Gewinner der Istrian Spring Trophy, Adrien Boichis, bereits in diesem Winter zu den Profis zu befördern, bevor Finns Wechsel ansteht.

Auch Tudor Pro Cycling gab die Verpflichtung des Amerikaners Will Barta von Movistar bekannt. Parallel dazu verpflichtete Team Visma - Lease a Bike Owain Doull von EF Education-EasyPost, um die Sprint-Ambitionen rund um Nachwuchsstar Matthew Brennan zu unterstützen. Bahrain Victorious bestätigte die Beförderungen der beiden jungen Giro d’Italia-Sieger Jakob Omrzel und Alessandro Borgo aus dem Development-Team in die WorldTour-Mannschaft.

Weniger neue Geschichten, dafür viele Spekulationen: Besonders im Fokus stand Dylan Groenewegen, der Team Jayco AlUla in Richtung Unibet Tietema Rockets verlassen soll. Als Ersatz wird laut Daniel Benson höchstwahrscheinlich Pascal Ackermann gehandelt.

Der deutsche Sprinter verfügt über jahrelange Erfahrung als Sprintkapitän, findet sich jedoch bei Israel - Premier Tech in einer schwierigen Situation wieder. Dort kämpft er nicht nur mit der aktuellen Lage des Teams aufgrund seiner Sponsoren, sondern auch mit starkem internen Konkurrenzdruck durch Ethan Vernon und Jake Stewart. Klar ist: Spätestens Ende 2025 wird Ackermann das Team verlassen.

Neben Transfers und Gerüchten sorgten in dieser Woche auch einige Vertragsverlängerungen für Schlagzeilen. Zwei ProTeams haben sich damit ihre Zukunft gesichert.

Lidl-Trek gab, neben den Neuverpflichtungen, eine Reihe von Verlängerungen im Development-Team bekannt. Aber auch im Elite-Peloton haben andere Teams wichtige Signale gesetzt.

TotalEnergies, das seinen Titelsponsor aufgrund der Verbindung mit den INEOS Grenadiers verlieren wird, bleibt weiterhin stabil. Für die Saison 2026 kündigte das Team gleich fünf neue Verträge an: Sandy Dujardin, Gewinner des Maryland Cycling Classic, sowie Fabien Doubey, Alan Jousseaume, Fabien Grellier und Alexys Brunel bleiben an Bord. Bemerkenswert: Alle 23 Fahrer, die für 2025 unter Vertrag stehen, sind Franzosen. Zudem wurden die Teamleader Anthony Turgis, Jorgan Jegat und Emillien Jeanniére bestätigt – ein deutliches Zeichen für die Fortsetzung des Projekts über 2026 hinaus.

Auch das Tudor Pro Cycling Team, das den Sprung in die WorldTour plant, meldete gleich zwei langfristige Verlängerungen. Michael Storer, ein verlässlicher Kletterer und Sieger der Tour of the Alps, bleibt bis 2028. Zudem wurde Maikel Zijlaard sogar bis 2029 gebunden. Mit dem Niederländer sichert sich Tudor nicht nur einen der besten Leadout-Spezialisten im Peloton, sondern auch einen starken Sprinter und Etappensieger der Tour de Romandie 2024 – ein klares Zeichen für die langfristige Ausrichtung des Teams.