„Ich bin bereit – ich habe keine Angst“ - Remco Evenepoel jagt EM-Gold in Frankreich

Radsport
durch Nic Gayer
Mittwoch, 01 Oktober 2025 um 11:30
Remco Evenepoel
Remco Evenepoel hat turbulente Tage hinter sich. Nach seinem zweiten Platz bei der Weltmeisterschaft in Ruanda reiste der Belgier zurück nach Europa, erreichte am Dienstagmorgen Frankreich und steht heute schon wieder am Start – diesmal bei der Europameisterschaft in Privas. Sein Ziel: ein weiterer Titel, der zu seinen aktuellen Erfolgen als Olympiasieger und Weltmeister passt.
„In meinem Kopf war ich darauf vorbereitet, das macht es einfacher. Ich begann die Reise so entspannt wie möglich. Wir hatten kaum Verspätungen, und ich konnte im Flugzeug etwa sechs Stunden schlafen. Am Dienstagmorgen war ich bereits um 8:30 Uhr im Hotel. Es ist also alles gut gegangen“, erklärte Evenepoel gestern Abend dem Het Nieuwsblad nach seiner Ankunft.

Von Ruanda nach Frankreich – neue Gegner, neue Bedingungen

Die Reise wurde minutiös geplant, damit der Soudal - Quick-Step-Fahrer unter besten Voraussetzungen starten kann. Nach eineinhalb Wochen in der Hitze und Höhe Ruandas trifft er nun auf kühleres Wetter und ein völlig neues Feld. Keiner seiner heutigen Gegner war in Kigali beim Weltzeitfahren dabei.
„Ich bin bereit. Der Wettbewerb ist definitiv anders als in Kigali. Das sind die wahren Kraftpakete. Aber ich habe sie schon auf jeder Art von Strecke geschlagen. Ich glaube nicht, dass ich Angst haben muss – wenn ich die Beine habe, kann ich sie schlagen.“
Favoriten wie Filippo Ganna und Joshua Tarling gelten als seine Hauptkonkurrenten. Doch auch Ethan Hayter, Mathias Vacek, Mads Pedersen, Alec Segaert, Stefan Küng und weitere Zeitfahrspezialisten könnten gefährlich werden.

Gegenwind, Anstieg und Taktik – die Strecke als entscheidender Faktor

Evenepoel kennt die Herausforderungen: „Ich vermute, dass sie frischer sind, das ist ein Vorteil. Aber ich starte als Letzter und weiß damit genau, welche Zeiten ich fahren muss. Das ist ein Vorteil für mich. Außerdem habe ich einen halben Tag mehr zur Erholung, weil wir spät starten.“
Die Strecke sei nicht extrem technisch, erklärt er, aber der Wind könne entscheidend sein. „Es wird starker Gegenwind vorhergesagt, vier bis fünf Beaufort. Mit meiner Aerodynamik sollte mir das gegen die großen Jungs wie Ganna und Tarling helfen. Klein und kompakt zu sein, ist in solchen Bedingungen definitiv ein Vorteil.“
Der Schlussanstieg verlangt dennoch eine kluge Einteilung: „Man muss für die letzten fünf Kilometer etwas übrig haben, dort bläst der Wind voll gegen mich, und dann folgt noch der Anstieg ins Ziel. Aber es ist eine Strecke, die mir liegt. Vielleicht etwas kurz für Profis, aber der Wind wird es schwer machen. Natürlich fahre ich, um zu gewinnen. Doch wenn mich einer schlägt, der stärker ist, werde ich nicht enttäuscht sein. Ich habe ja bereits ein wunderschönes Trikot auf meinen Schultern“, so Evenepoel abschließend.
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