"Tom ist ein Anführer, der genau weiß, was er will" - Milan Vader über den 'super loyalen' Tom Pidcock

Radsport
durch Nic Gayer
Montag, 12 Mai 2025 um 20:00
tompidcock
Für Milan Vader markiert der Giro d’Italia 2025 nicht nur seine erste Grand Tour, sondern auch den Beginn eines neuen Kapitels in seiner Karriere. Der Niederländer, der jahrelang im Team Visma - Lease a Bike an der Seite von Stars wie Primoz Roglic und Jonas Vingegaard fuhr, steht nun im Dienste eines anderen Ausnahmefahrers: Tom Pidcock. Gemeinsam mit dem Briten fährt er beim Q36.5 Pro Cycling Team – und ist sichtlich beeindruckt.
„Ich war ursprünglich nur als Reserve vorgesehen, aber ich habe damit gerechnet, dass noch etwas passieren könnte“, erzählt Vader im Gespräch mit IDL Pro Cycling. „Eine Woche vor dem Start kam dann der Anruf – natürlich ein besonderer Moment. Jetzt, da ich hier bin, spüre ich: Im Vergleich zu anderen Rennen ist da einfach mehr Fokus, mehr Ernsthaftigkeit.“
Für den 29-Jährigen steht die Unterstützung seiner beiden Teamkapitäne Tom Pidcock und Matteo Moschetti im Vordergrund. Dennoch nimmt er sich auch bewusst Zeit, den Moment zu genießen: „Ich bin nicht hier, um sofort Ergebnisse einzufahren. Ich will das Ziel in Rom erreichen – allein das wäre für mich schon etwas Besonderes.“
Die Beziehung zu Pidcock beschreibt Vader als kameradschaftlich und professionell. Obwohl sich beide aus dem Mountainbike-Zirkus kannten, seien sie sich dort kaum begegnet – im Straßenradsport jedoch umso vertrauter. „Tom ist jemand, mit dem ich mich immer gut unterhalten konnte. Wir haben viele Gemeinsamkeiten, was unsere Herkunft und Mentalität betrifft.“
Besonders beeindruckt ist Vader vom Führungsstil des jungen Briten: „Er ist sehr fokussiert, weiß genau, was er will – aber er verliert dabei nie den Blick für das Team. Er zeigt viel Loyalität und Wertschätzung gegenüber seinen Helfern. Das merkt man in kleinen Gesten. Er weiß, dass wir ihn unterstützen – und gibt dafür etwas zurück.“
Was seine eigenen Erwartungen angeht, bleibt Vader realistisch. Noch wagt er keinen Blick auf die harten Bergetappen der dritten Woche: „Die Kletteretappen liegen mir grundsätzlich, aber ich will nichts überstürzen. Bei einer Grand Tour muss man Tag für Tag denken. Genau das tue ich.“
Vaders Giro-Einsatz ist also geprägt von Bescheidenheit, Engagement und großer Motivation – ein Einstand, der Lust auf mehr macht.
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