Die Corsa Rosa ist die erste Grand Tour des Jahres – und 2025 startet sie zum ersten Mal in der Geschichte in Albanien. Nach anspruchsvollen Etappen in der ersten Woche, darunter ein Abschnitt auf Schotterstraßen à la Strade Bianche, wartet nun mit der 4. Etappe das erste echte Terrain für die Sprinter.
Das Rennen kehrt über Alberobello zurück aufs italienische Festland. Zielort ist Lecce, wo auf flachem Terrain der erste reine Sprinttag dieser Rundfahrt ansteht. Mit nur einem kategorisierten Anstieg und insgesamt lediglich 730 Höhenmetern bietet diese Etappe kaum Hindernisse – ideale Voraussetzungen für die schnellen Männer im Feld.
Nach Tagen mit schwierigen Anstiegen und kraftraubenden Etappen werden die Sprintteams alles daransetzen, das Rennen zu kontrollieren und ihre Kapitäne in Position zu bringen. Der Kampf um das Maglia Ciclamino dürfte damit Fahrt aufnehmen – und ein neuer Tagessieger ist so gut wie garantiert.
Alberobello - Lecce, 189 Kilometer
Technisches Finale in Lecce – Sprintentscheidung auf Etappe 4 erwartet
Auf dem Weg in den Südosten Italiens führt die 4. Etappe des Giro d’Italia 2025 die Fahrer zum berühmten "Stiefelabsatz" – mit Ziel in der historischen Innenstadt von Lecce. Dort wartet ein schneller Rundkurs über zwei Runden, der auf städtischen Straßen ausgetragen wird und einiges an technischer Präzision erfordert.
Das Finale verspricht Spannung pur: Gleich zu Beginn des letzten Kilometers folgen zwei enge Rechtskurven, die volle Konzentration und perfekte Positionierung verlangen – das Feld wird sich in die Länge ziehen, und wer dort nicht vorne ist, wird es schwer haben.
Doch der entscheidende Moment kommt ganz zum Schluss: Auf den letzten hundert Metern wartet eine scharfe Linkskurve, die direkt in die Zielgerade übergeht. Ein langer, kräftezehrender Sprint ist vorprogrammiert – und nur wer das Timing perfekt erwischt, wird um den Sieg mitkämpfen können.
Karte Giro d'Italia 2025 Etappe 4
Wind als Spielverderber? Gefahr durch Seitenwind auf Etappe 4 des Giro
Nicht nur die Sprinter werden am vierten Tag des Giro d’Italia 2025 aufmerksam sein müssen – auch die Klassementfahrer dürften unruhig schlafen. Denn der Wind aus nördlichen Richtungen könnte diesen flachen Tag auf dem Papier in eine der gefährlichsten Etappen der ersten Woche verwandeln.
Bis zum ersten Zwischensprint bleibt das Rennen voraussichtlich ruhig, doch ab Kilometer 40 könnte das Tempo deutlich anziehen. Von dort bis zur Einfahrt in den Rundkurs in Lecce – rund 125 Kilometer später – besteht fast durchgehend Seitenwindgefahr. Zahlreiche Abschnitte führen durch offenes Gelände, und es könnte zu klassischen Windstaffeln kommen.
Es wäre nicht das erste Mal, dass ausgerechnet auf einer vermeintlich harmlosen Etappe die Gesamtwertung durcheinandergewirbelt wird. Ein unachtsamer Moment, ein schlecht gewählter Platz im Feld – und schon können ambitionierte Fahrer früh ihre Hoffnungen auf Rosa begraben.
Die Favoriten
Nach drei anspruchsvollen Tagen mit Anstiegen und
Seitenwindgefahr wartet auf die Sprinter nun endlich die lang ersehnte
Gelegenheit: Etappe 4 nach Lecce verspricht einen klassischen Massensprint –
und entsprechend groß ist die Spannung im Vorfeld.
Mads Pedersen
Der Däne hat bisher alles richtig gemacht: Zwei Etappensiege, das Rosa Trikot –
Lidl–Trek dominiert. Doch diesmal ist das Terrain ein anderes. Die flache
Etappe dürfte deutlich mehr reine Sprinter im Finale halten, und Pedersen, so
stark er auch ist, wird keinen solch selektiven Vorteil mehr genießen. Zudem
ist fraglich, wie frisch er noch ist nach intensiven Tagen im Trikot des
Gesamtführenden.
Die Sprinter, die bisher zu kurz kamen
Nun betreten auch jene Fahrer die Bühne, die an den letzten Tagen zu kämpfen
hatten.
Olav Kooij ist wohl der Mann mit dem besten Gesamtpaket –
explosive Endschnelligkeit, hervorragendes Lead-Out durch Wout van Aert und
Edoardo Affini, und große Motivation.
Kaden Groves hat bereits
Grand-Tour-Erfolge gefeiert und dürfte ebenfalls im engeren Favoritenkreis
stehen. Außenseiter mit Potenzial sind Fahrer wie
Milan Fretin,
Paul
Magnier und
Matteo Moschetti, die alle über den Speed verfügen, um
einen solchen Tag zu nutzen.
Nicht unterschätzen
Fahrer wie Corbin Strong und Orluis Aular haben sich bereits mit
Top-Leistungen empfohlen, auch wenn sie knapp an einem Etappensieg
vorbeischrammten. Filippo Fiorelli zählt nicht zum engsten
Favoritenkreis, könnte aber im Finale mitmischen.
Weitere schnelle Männer
In einem breiten Favoritenfeld finden sich zudem: Sam Bennett (unter
Erfolgsdruck), Maikel Zijlaard (brillant in der Positionierung), Luca
Mozzato, Matevz Govekar, Gerben Thijssen, Casper van Uden,
Giovanni Lonardi und Max Kanter – allesamt Fahrer mit
Sprintpotenzial.
Vorhersage Etappe 4 – Giro d’Italia 2025
Top-Favoriten:
Mads Pedersen, Olav Kooij, Kaden Groves
Herausforderer: Milan Fretin, Paul Magnier, Matteo Moschetti
Außenseiter für die Top 10: Wout van Aert, Sam Bennett, Gerben Thijssen, Orluis Aular, Corbin Strong,
Giovanni Lonardi, Casper van Uden, Maikel Zijlaard, Max Kanter
Tipp: Olav Kooij
Szenario: Klassischer Massensprint auf den letzten Metern von Lecce