Sollte ein junger Fahrer so hart arbeiten? LIDL-Trek gerät wegen des Trainings von Albert Philipsen in die Kritik

Radsport
durch Nic Gayer
Montag, 03 Februar 2025 um 10:00
lidltrek

Albert Philipsen steht im Zentrum einer Kontroverse, nachdem er nach einem Rennen zusätzliche 100 Kilometer trainiert hat und dafür heftig kritisiert wurde. Der aus Holte stammende Däne wird weithin als eines der größten Radsporttalente der Gegenwart angesehen. Der Juniorenweltmeister von 2023 gewann kürzlich die Nachwuchswertung der Tour Down Under 2025 und festigte damit seinen Ruf als aufstrebender Star.

Trotz seines Erfolges wurden Bedenken hinsichtlich seiner Trainingsmethoden geäußert. Romain Briquet, ein französischer Sportjournalist, kritisierte auf Facebook seinen Ansatz. "Im Französischen benutzen wir das Wort 'cramé' (erschöpft) für junge Fahrer, die in jungen Jahren viel zu viel trainieren und dann mit 25 oder so 'nichts mehr haben'. Dafür gibt es so viele Beispiele. Mit 18 zu viel zu tun, ist der beste Weg, um die Motivation zu verlieren und mit 30 einen 'kaputten' Körper zu haben. Natürlich gibt es Ausnahmen von dieser Regel. Aber noch einmal: Ich verstehe nicht, wie die LIDL-Trek-Trainer so etwas bei einem 18-jährigen Fahrer akzeptieren können."

Briquet verwies auch auf die schlechte Bilanz Dänemarks bei jungen Talenten. "Da du Däne bist", antwortet er einem dänischen Facebooker, "solltest du es eigentlich besser wissen. Viele junge Dänen, die bei den Junioren unglaubliche Ergebnisse erzielt haben, sind heute nirgendwo mehr zu finden. Schau dir nur Julius Johansen, Jakob Egholm oder Gustav Wang an. Ihr seid die Könige der Welt, wenn es darum geht, meinen Standpunkt zu beweisen."

Rory Sutherland, ein australischer ehemaliger Profi, der für das Movistar Team und das UAE Team Emirates gefahren ist, äußerte sich ebenfalls zu diesem Thema. "Für einen 18-Jährigen, der hoffentlich noch mindestens 12-15 Jahre in diesem Sport vor sich hat, ist das nicht nur extrem, sondern auch ein schlechtes Coaching und ein Mangel an langfristigem Denken über die Gesundheit eines Sportlers."

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