2025 beginnt für Romain Bardet die letzte Saison als Radprofi. Der 34-jährige Franzose kann auf mehr als ein Jahrzehnt an Erfahrungen in seiner Karriere zurückblicken. Seit Bardets erster World Tour-Saison 2012 hat sich viel verändert, aber das Team Picnic PostNL hat nun die Idee einer radikalen Veränderung, um sich zu verbessern.
Zunächst einmal sieht Bardet die dringende Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit innerhalb des Sports zu verbessern: "Wenn wir uns die größten Rennen der Welt und die Tour de France in drei Jahren vorstellen, wissen wir, welche Teams sie gewinnen werden", erklärt der vierfache Tour-de-France-Etappensieger im Gespräch mit L'Equipe. Wir könnten ein etwas weniger archaisches System für die Rekrutierung junger Talente einführen, ein Draft-System mit einer Gehaltsobergrenze, und vielleicht die Größe der Teams bei den größten Rennen reduzieren. Dadurch könnten mehr Teams eingeladen werden, und die Rennen wären schwieriger zu kontrollieren und abzuschotten, und das sportliche Interesse würde wachsen."
Bardet ist nicht der erste bekannte Name, der das Thema einer Gehaltsobergrenze im Radsport anspricht. Bislang hat sich die Idee in den maßgeblichen Kreisen jedoch noch nicht durchgesetzt. Um seinen Standpunkt zu untermauern und die Notwendigkeit einer Gehaltsobergrenze zu verdeutlichen, vergleicht Bardet die Regeln seiner Sportart mit denen der Rugby-Union in Frankreichs Top 14.
"In der Top 14 ist es für die Aufsteiger immer noch kompliziert, aber sobald man ein durchschnittliches Budget erreicht hat, kann man die Endrunde erreichen", meint er. "Castres war französischer Meister (2018)... Wir haben nicht den Eindruck, dass die Kluft (zwischen den Teams) so groß ist wie im Radsport, wo Sponsoren unbegrenzte Mittel haben und sogar Verträge aufkaufen können."