Pogačar beendet Rücktrittsgerüchte; könnte 2026 erst im März in die Saison einsteigen; über Remco Evenepoel: „Es macht mir Angst, dass er noch besser werden könnte“

Radsport
Samstag, 22 November 2025 um 13:00
Tadej Pogacar
Tadej Pogacar hat die Gerüchte über einen möglichen Rücktritt nach den Olympischen Spielen 2028 entschieden beendet. Trotz seines kräftezehrenden vierten Tour-de-France-Triumphs bleibt der Slowene langfristig an Bord. Sein Vertrag bei UAE Team Emirates – XRG läuft bis Ende 2030, und Pogacar betont, dass er ihn erfüllen will.
„Ich hatte nie den Plan, 2028 mit dem Radsport aufzuhören. Ich habe bis 2030 unterschrieben und werde diesen Vertrag einhalten, sofern nichts Verrücktes passiert“, sagte er gegenüber der Gazzetta dello Sport. Das Team sei für ihn „eine Familie“ geworden – und es werde jedes Jahr stärker.
Damit deutet sich auch an: Pogacar könnte 2029 die Tour de France erstmals im eigenen Land starten, ein Szenario, das er selbst als „wunderschön und emotional“ bezeichnet hat.

Erholung nach der Tour – und eine späte Saisoneröffnung

Die Wochen nach seinem vierten Toursieg waren für Pogacar vor allem mental belastend. Er nutzte die freie Zeit bewusst, um Abstand zu gewinnen. „Ich habe mir Zeit genommen, um mich mit netten Menschen zu entspannen. Auf Mallorca konnten wir eine Woche lang schönes Wetter genießen. Dazu kamen ein paar gute Trainingseinheiten“, sagte er zu Sporza.
Seine Saison 2026 wird er voraussichtlich spät beginnen. Ein Start bei der Strade Bianche Anfang März gilt als wahrscheinlich. Hartnäckige Gerüchte über ein Comeback bei der Tour Down Under hält er hingegen weiterhin für unrealistisch.

Der Blick aufs Frühjahr: Die zwei Monumente, die noch fehlen

Pogacar richtet seine Ziele klar aus: Mailand–Sanremo und Paris–Roubaix, die einzigen Monumente, die ihm noch in seiner Karriere fehlen.
„Die Tour ist und bleibt die Tour“, erklärte er. „Aber einen solchen Klassiker zu gewinnen, ist viel größer, als einfach nur hinzufahren und zu hoffen. Man muss die Besten schlagen – immer.“
In den vergangenen zwei Jahren stand ihm dort vor allem Mathieu van der Poel im Weg. 2026 möchte Pogacar den Angriff erneut wagen.

Evenepoels Wechsel zu Red Bull – BORA: Chance oder Gefahr?

Ein Thema, das Pogacar dabei nicht kalt lässt, ist der Transfer von Remco Evenepoel zu Red Bull – BORA – hansgrohe. Der Belgier könnte 2026 zu seinem schärfsten Rivalen im Kampf um die größten Rennen werden.
„Für Remco könnte der Wechsel gut sein. Er ist von einem Superteam zum nächsten gegangen. Es wird interessant, ob er noch einen Schritt machen kann. Ich hoffe nicht“, sagte Pogacar mit einem Lachen – und spürbarer Ernsthaftigkeit dahinter.
„Er ist schon jetzt unglaublich stark. Es macht mir Angst, dass er noch besser wird. Aber ich denke, er wird sich gut zurechtfinden. Die ganze Welt wird seine nächsten Schritte beobachten.“

Zwischen Erfolg und Ausgleich: Pogacars neue Prioritäten

Trotz seiner sportlichen Dominanz rückt Pogacar die Balance zwischen Leistung und Lebensqualität immer mehr in den Fokus.
„Vielleicht kann ich ergebnistechnisch nicht mehr viel besser werden“, sagte er. „Aber im Alltag kann ich besser werden. Der Sinn des Lebens ist, glücklich zu sein und Gutes für andere zu tun. Dafür suche ich die richtige Balance.“
Für einen Fahrer, der die Grenzen des Sports regelmäßig verschiebt, klingt das überraschend bodenständig. Doch es zeigt: Pogacar brennt weiterhin für die großen Rennen – aber er weiß, was er abseits des Radsports braucht, um dort weiter zu glänzen.
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