Mathias Norsgaard wettert gegen seine Nation wegen des skandalösen Umgangs mit der nationalen ITT-Kontroverse

Radsport
Dienstag, 04 Februar 2025 um 17:45
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Im dänischen Radsport gab es Anfang letzten Monats eine heftige Kontroverse, als bekannt wurde, dass Johan Price-Pejtersen acht Monate nach seiner ursprünglichen Disqualifikation endlich den Sieg bei den dänischen Meisterschaften im Einzelzeitfahren erhalten würde. Innerhalb der dänischen Radsportgemeinschaft wurde die lange Zeit, die für diese Entscheidung benötigt wurde, und die Art und Weise, wie die ganze Angelegenheit gehandhabt wurde, stark kritisiert.

"Am 21. Juni habe ich die dänische Meisterschaft im Zeitfahren gewonnen, indem ich die Ziellinie als Erster überquert habe, gefolgt von einer ungerechtfertigten Disqualifikation. Heute, am 28. Januar 2025, ist diese Entscheidung aufgehoben worden. 7 Monate später! 7 Monate, in denen ich nicht in der Lage war, den Dannebrog zu tragen, wurden mir die kostbarste Zeit geraubt, die ein Radsportler haben kann", schrieb Price-Pejtersen in einem Post auf Instagram nach der Entscheidung und schlug heftig um sich. "Mein Anwalt und ich werden auch ernsthafte interne Konsequenzen von DCU erwarten... Niemand kann von einer solchen Inkompetenz sowohl der DCU als auch der fraglichen Kommissare profitieren, wenn die Integrität des Sports geschützt werden soll."

Das war aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. Mattias Skjelmose, der von Price-Pejtersens Disqualifikation profitiert hatte, wurde nicht mitgeteilt, dass er nun doch nicht mehr dänischer Meister ist. Der dänische Radsportverband reagierte daraufhin in einer Pressemitteilung auf die Kritik von Price-Pejtersen. "Wir finden nicht, dass der Dialog über die Presse und die sozialen Medien in irgendeiner Weise dem Fall oder Johan angemessen ist. Außerdem verwendet Johan eine Sprache, die nicht in jedermanns Interesse ist", sagte Jens-Erik Majlund, amtierender Direktor der DCU, in einer Pressemitteilung.

Nach Ansicht des Movistar-Teamfahrers und ehemaligen dänischen ITT-Meisters Matthias Norsgaard liegt die Schuld jedoch allein beim Radsportverband seines Landes. "Es ist völlig absurd, dass hier erst sieben Monate nach dem Fall eine Entscheidung getroffen wird", beginnt der 27-Jährige im Podcast Forhjulslir.

"DCU hat Johan dafür kritisiert, dass er sich in den sozialen Medien sehr direkt geäußert und den Konflikt über die Medien ausgetragen hat. Gleichzeitig haben sie (DCU) ihre eigenen Fristen überschritten und die Sache in die Länge gezogen. Danach fangen sie an, Johan per Pressemitteilung zu schelten und haben weder Skjelmose noch Johan mitgeteilt, wo sie die Entscheidung in den Medien lesen sollen", so ein sichtlich wütender Norsgaard weiter. "Das ist ein Schandfleck in der dänischen Radsportgeschichte. Ich bin weder mit dem einen noch mit dem anderen einverstanden. Ich akzeptiere Skjelmose und Johan gleichermaßen. Sie sind liebenswerte Menschen, und meiner Meinung nach ist keiner von ihnen ein Schurke und hat etwas falsch gemacht. Ich finde es schade, dass die Menschen sieben Monate auf eine Entscheidung in diesem Fall warten mussten."

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