Marianne Vos hat es wieder getan. Auf der 6. Etappe der Vuelta Femenina 2025 feierte die niederländische Ikone ihren zweiten Etappensieg dieser Rundfahrt – und das in einem nervenaufreibenden Sprint bergauf. Auch mit 36 Jahren beweist sie: Ihre Klasse kennt keine Altersgrenze.
Die Etappe begann harmlos, entwickelte sich jedoch schnell zu einem harten Tag im Sattel. Eine frühe Ausreißergruppe mit 19 Fahrerinnen, darunter Zeitfahr-Spezialistin Ellen van Dijk und Kletterkünstlerin Kristen Faulkner, sorgte für Alarmstimmung im Hauptfeld. Das hohe Tempo – angetrieben vom Wunsch, keine gefährliche Gruppe ziehen zu lassen – führte letztlich dazu, dass die Ausreißerinnen 46 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurden. Zusammenarbeit in der Gruppe war Fehlanzeige – das Peloton ließ nicht locker.
Neue Attacken von Sarah Roy, Nicole Steigenga und Lea Lin Teutenberg prägten die nächste Phase, doch auch sie wurden am vorletzten Anstieg eingeholt. Von dort an begann ein offener Schlagabtausch: Stars wie Demi Vollering, Liane Lippert, Marianne Vos und Anna van der Breggen animierten das Rennen erneut, doch die Uneinigkeit unter den Favoritinnen ließ ein kleines Hauptfeld wieder aufschließen.
Der finale Sprint war hektisch, technisch und nervenaufreibend: Auf den letzten 200 Metern sorgte eine Kurve für Positionskämpfe, bevor es zum Showdown kam. In einem engen Kopf-an-Kopf-Finish setzte sich Vos gegen
Mischa Bredewold mit einem hauchdünnen Vorsprung durch. Der Zielsprint war so knapp, dass das Ergebnis erst per Fotofinish bestätigt werden konnte. Dritte wurde die Neuseeländerin
Ally Wollaston.
Mit diesem Sieg unterstreicht Marianne Vos einmal mehr ihren Status als Legende des Radsports – vielseitig, taktisch klug und in entscheidenden Momenten eiskalt.