Juan Ayuso: "Roglic wird der Mann sein, den es zu schlagen gilt"

Radsport
durch Nic Gayer
Freitag, 09 Mai 2025 um 14:30
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Mit erst 22 Jahren ist Juan Ayuso längst kein Neuling mehr im Grand-Tour-Zirkus. Der junge Spanier startet beim Giro d’Italia 2025 bereits in seine vierte große Rundfahrt – und diesmal als einer der klaren Favoriten auf das Rosa Trikot. Bei der offiziellen Pressekonferenz gab sich der UAE Team Emirates - XRG-Profi selbstbewusst, aber reflektiert.
„Es war ein großartiger Start ins Jahr – für mich und das Team“, sagte Ayuso, der 2024 unter anderem Etappensiege bei Tirreno–Adriatico und der Tour de Suisse feierte. „Wir wollen diesen Schwung mit in den Giro nehmen.“ Besonders stolz ist er auf die mannschaftliche Geschlossenheit: „Ich denke, wir haben das stärkste Team im Rennen. Das ist unsere größte Stärke.“
An der Spitze der UAE-Aufstellung steht Ayuso – doch mit Adam Yates als Co-Kapitän und Helfern wie Jay Vine, Brandon McNulty, Isaac Del Toro oder Finn Fisher-Black steht ihm ein taktisch äußerst variables Team zur Seite. „Wir können viele Karten spielen“, erklärt Ayuso. „Ob zur Kontrolle oder für Angriffe – wir sind für jede Rennsituation gewappnet.“
Sein größter Rivale ist für ihn klar: „Roglic ist der Mann, den es zu schlagen gilt. Er ist der stärkste GC-Fahrer im Feld.“ Zwar musste sich Ayuso dem Slowenen bei der diesjährigen Katalonien-Rundfahrt deutlich geschlagen geben, doch für den Giro sieht er andere Voraussetzungen: „Hier gibt es mehr Zeitfahren, mehr Tage, an denen man auch viel verlieren kann. Es ist eine andere Geschichte – härter, länger und unberechenbarer.“
Trotz der Favoritenrolle verspürt Ayuso keinen besonderen Druck: „Ich weiß, dass ich eine Chance habe, und ich werde sie mit beiden Händen ergreifen. Ich habe schon auf dem Podium einer Grand Tour gestanden, aber ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, eine zu gewinnen. Das ist mein Ziel – ein Traum, den ich mir erfüllen will.“
Ein früher Fehler kann im Giro teuer sein – das weiß auch Ayuso. „Der erste Tag wird hektisch. Man kann mehr verlieren als gewinnen“, warnt er. Die zweite Etappe, ein Zeitfahren, sieht er dagegen als gute Gelegenheit, Zeit gutzumachen. Und am dritten Tag? „Der Anstieg ist weit vom Ziel entfernt – ich glaube nicht, dass das eine klare GC-Chance wird.“
Und sein Alter? Das spielt für ihn keine große Rolle mehr. „Bei meiner ersten Vuelta war das vielleicht noch ein Thema – heute nicht mehr. Ich weiß, wie ich mich in der dritten Woche fühle. Wenn ich dort Probleme bekomme, liegt es nicht am Alter.“
Juan Ayuso wirkt bereit – bereit, nicht nur mitzufahren, sondern den Giro zu gewinnen. Seine Worte sind ruhig, aber voller Ambition. Und seine Beine? Die werden es in den kommenden drei Wochen zeigen.
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