„Man fühlt sich langsam alt“ – Dänemarks Supertalent Albert Philipsen beeindruckt mit Reife und Vielseitigkeit

Radsport
Montag, 03 November 2025 um 16:15
AlbertPhilipsen
Albert Philipsen hat bereits Momente erlebt, in denen sich gestandene Profis alt fühlen – und das, obwohl er gerade erst seine erste Saison in der Eliteklasse hinter sich hat. Zu diesem Schluss kamen seine Landsleute Rasmus Wallin und Andreas Stokbro im Podcast Radio Tour – In Breakaway mit Anders Mielke, nachdem der 19-Jährige einen herausragenden Herbst hingelegt hatte.
Mit Platz zwei bei den Tre Valli Varesine, Rang zehn beim Giro dell’Emilia und einem Podiumsplatz bei Paris–Tours sorgte Philipsen für Gesprächsstoff in der Spätsaison. Sein Aufstieg kommt genau zum richtigen Zeitpunkt: 2026 startet er in seine erste volle WorldTour-Saison mit Lidl-Trek – und gilt schon jetzt als einer der spannendsten Namen im internationalen Radsport.
Wallin zeigte sich begeistert von der Reife und Stärke seines jungen Landsmanns: „Man fühlt sich langsam ein bisschen alt, wenn er solche Ergebnisse erzielt. Ich finde es sehr beeindruckend, dass er schon so früh so stark ist. Das ist ein sehr gutes Zeichen für den dänischen Radsport in den kommenden Jahren.“
Auch Andreas Stokbro konnte Philipsens Klasse aus nächster Nähe beobachten. Der Profi der Unibet Tietema Rockets erlebte bei Paris–Tours, wie der Teenager von Lidl-Trek bis ins Finale um den Sieg mitfuhr. Besonders beeindruckte ihn Philipsens Vielseitigkeit: „Dieser dritte Platz war sehr stark – vor allem nach dem Giro dell’Emilia, wo es eher um pure Kletterkraft geht. Paris–Tours verlangt hingegen taktisches Gespür, technisches Können und eine gute Positionierung. Dass er in beiden Rennen vorne dabei war, zeigt seine enorme Bandbreite.“
Genau dieser Kontrast zwischen zwei völlig unterschiedlichen Rennen unterstreicht Philipsens rasantem Aufstieg: Er kombiniert Kletterstärke und Rennintelligenz mit einer Gelassenheit, die man sonst nur bei erfahrenen Profis sieht.
albert philipsen
Philipsen wurde 25. bei Strade Bianche Anfang des Jahres
Trotz der Begeisterung mahnt Wallin zur Vorsicht – wenngleich er keine Zweifel an Philipsens Potenzial hat: „Es ist immer schwer vorherzusagen, wie sich jemand entwickelt. Vielleicht stagniert er irgendwann und bleibt einfach ein sehr guter Fahrer. Aber ich glaube wirklich an ihn. Ich denke, er kann sehr, sehr gut werden.“
Bei Lidl-Trek scheint man dieselbe Überzeugung zu teilen. Das Team plant, dem dänischen Youngster Zeit, Struktur und die richtige Umgebung zu geben, um sich weiter zu entwickeln. Philipsen startet damit in die Saison 2026 mit einer Erwartungshaltung, wie sie sonst kaum ein U23-Fahrer erlebt – und mit Leistungen, die bereits vielen erfahrenen Profis Konkurrenz machen.
Wenn dieser Herbst ein Vorgeschmack auf die Zukunft war, dann dürfen sich Fans des dänischen Radsports – und des gesamten WorldTour-Pelotons – auf einiges gefasst machen.
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