Laurens ten Dam nahm Anfang der Woche am Race Around Rwanda teil, konnte das Ziel aber wegen eines Sturzes nicht erreichen. Eine Katastrophe? Nicht ganz, denn Ten Dam war in Ruanda in doppelter Mission unterwegs, um auch als Nationaltrainer der niederländischen Frauen in der Region zu reüssieren. Die angespannte Situation im nahen Kongo hat die UCI aufhorchen lassen, die nun mit Blick auf die Weltmeisterschaften 2025 die Entwicklung der Lage in der Region aufmerksam verfolgt.
Hat Ten Dam bei seinem Besuch in dem afrikanischen Land auch etwas von den Spannungen mit dem Nachbarland Kongo mitbekommen? "Ich habe zwar keine 1.000 km zurückgelegt, aber ich bin einige Kilometer durch Ruanda geradelt und habe keine Unruhen bemerkt", sagte er gegenüber Sporza. "Natürlich bin ich nicht naiv, ich weiß, dass alle möglichen Dinge passieren, aber in Ruanda selbst sieht man nichts davon."
Die UCI teilte kürzlich mit, dass sie die Situation in Ruanda und im Kongo genau beobachten werde, doch im Moment bestehe keine Notwendigkeit, die erste afrikanische Weltmeisterschaft abzusagen. Die Alternative wäre, das Rennen in der Schweiz auszutragen, hieß es. "Ob die Weltmeisterschaften stattfinden sollen oder nicht, ist eine schwierige Diskussion. Die Menschen in Ruanda haben mir gesagt, dass der Konflikt schon seit Jahren andauert. Es liegt nicht an mir, das zu beurteilen. Wir sind Sportler und wir konzentrieren uns auf den Sport.
Aus eigener Erfahrung weiß Ten Dam, dass er in dem afrikanischen Land mit offenen Armen empfangen wurde. "Die Strecke von Race Around Rwanda führt über viele Schotterstraßen, vorbei an kleinen Dörfern. Überall, wo wir vorbeikamen, kamen die Menschen auf die Straße und feuerten uns an. In der Hauptstadt Kigali ist es sehr belebt. Wenn Sie die Bilder der Ruanda-Rundfahrt sehen, wissen Sie, was uns dort erwartet. Es wird eine unglaubliche Atmosphäre sein.