Keine Verwirrung mehr – UCI will Vertragsbeginn von Fahrerverträgen auf den 1. November festlegen

Eines der verwirrendsten Themen für Außenstehende im Profiradsport sind die Bilder von Trainingslagern im Winter. Häufig trainieren viele Fahrer eines Teams gemeinsam, dazwischen stechen einzelne Trikots anderer Mannschaften heraus. Der Grund: Fahrer müssen ihre Ausrüstung buchstäblich bis zum Jahresende tragen. Das könnte sich jedoch bald ändern, denn die UCI arbeitet an einem neuen Vertragsformat.

Gegenüber Knack erklärte UCI-Sportdirektor Peter van den Abeele, dass diese Anpassung in Arbeit ist. „Wir arbeiten daran mit der AIGCP und der CPA, der Fahrergewerkschaft. Die Regeländerung wird definitiv umgesetzt, mit Vertragsbeginn am 1. November statt am 1. Januar. Das Startjahr wird in Abstimmung mit allen Beteiligten noch festgelegt.“

Ob das tatsächlich so kommt, ist offen, die Wahrscheinlichkeit ist jedoch hoch – und die meisten Teams dürften zustimmen. In diesem Jahr lassen sich die Unterschiede sogar bei offiziellen Terminen beobachten. Beispiel: Remco Evenepoel beim Medientag von Red Bull - BORA - hansgrohe am 10.12. in Mallorca. Der Belgier trägt einen schlichten schwarzen Hoodie ohne Logo, während Florian Lipowitz, Primoz Roglic und die übrigen Fahrer des deutschen Teams in offizieller Teamkleidung auftreten.

Auf dem Rad zeigt sich dasselbe Bild. Evenepoel trainiert in seiner Soudal - Quick-Step-Ausrüstung bereits mit den neuen Teamkollegen. Ab dem 01.01. fährt er dann in seinen neuen Farben. Hintergrund: Der Vertrag beginnt offiziell erst an diesem Tag, obwohl Evenepoel seit Ende Oktober an Teamlagern sowie mehreren offiziellen Terminen und Pflichten teilnimmt. Genau das will die UCI ändern, damit Verträge am 01.11. starten und Fahrer in der Vorsaison bereits in den Farben ihres neuen Teams auftreten können.

Das mag banal wirken, doch die Praxis variiert je nach Teamkultur. Teams legen fest, was Fahrer beim Wechsel bis Jahresende dürfen oder nicht. Üblich ist, dass Auftritte vor Werbewänden des neuen Teams untersagt sind. In einigen – nicht seltenen – Fällen dürfen Fahrer bis zum 01.01. nicht mit Medien sprechen. Solche Situationen ließen sich mit den neuen Vertragslaufzeiten potenziell vermeiden.