Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Katalonien-Rundfahrt 2025 nimmt am Mittwochnachmittag mit einer ersten echten Bergetappe richtig Fahrt auf. Während Stars wie Primoz Roglic, Juan Ayuso und Richard Carapaz um das Führungstrikot kämpfen, fehlt ein Name, der unter normalen Umständen zu den großen Favoriten gezählt hätte: Jonas Vingegaard. Der Däne vom Team Visma - Lease a Bike wäre eigentlich als Kapitän für die Gesamtwertung vorgesehen gewesen, doch nach seinem schweren Sturz bei Paris-Nizza fällt er mit einer Gehirnerschütterung auf unbestimmte Zeit aus.
Trotz der Abwesenheit eines der stärksten Kletterer des Pelotons bedauert UAE-Teamchef Joxean Matxin das Fehlen des zweifachen Tour-de-France-Siegers. „Mit Jonas am Start wäre das Rennen einfacher zu kontrollieren“, erklärte Matxin im Gespräch mit Feltet.dk vor dem Start der Etappe. „Er ist nicht nur ein großartiger Fahrer, sondern auch ein wichtiger Faktor für die Dynamik des Rennens. Visma hätte die Kontrolle übernommen, und das wäre für uns angenehmer gewesen.“ Ohne Vingegaard verteilt sich die Favoritenrolle nun breiter, was taktisch neue Herausforderungen für alle Topteams mit sich bringt.
Wie aus dem Umfeld von Visma - Lease a Bike zu hören ist, müssen sich Matxin und das restliche Peloton womöglich länger an Vingegaards Abwesenheit gewöhnen. Team-Sportdirektor Frans Maassen deutete kürzlich gegenüber Feltet.dk an, dass der Däne möglicherweise erst beim Criterium du Dauphine ins Renngeschehen zurückkehren wird – sein einziges Rennen vor der Tour de France. „Wir werden in den nächsten Wochen eine endgültige Entscheidung treffen“, so Maassen. „Ja, dieser Plan ist eine Möglichkeit. Aber wir müssen abwarten, was die Trainer und Jonas selbst dazu sagen. Letztendlich liegt die Entscheidung auch bei ihm und seiner Familie.“
Sollte Vingegaard tatsächlich erst im Juni zurückkehren, würde er mit deutlich weniger Rennkilometern in die Tour de France gehen als viele seiner Konkurrenten. Während Roglic, Ayuso und Co. sich in Catalunya den letzten Feinschliff holen, bleibt für den Tour-Champion von 2022 und 2023 nur das Training. Ob diese Herangehensweise ein Risiko darstellt oder sogar ein Vorteil sein könnte, wird sich erst im Sommer zeigen. Zunächst aber steht fest: Bei der Katalonien-Rundfahrt 2025 müssen die Favoriten ohne Vingegaard um den Sieg kämpfen – und das Rennen bleibt dadurch umso offener.