INTERVIEW Jhonatan Narváez | UAE bereit zur Titelverteidigung bei der Tour – „Wir wussten, dass es in den Bergen schwer wird, aber wir haben auch starke Kletterer“
Jhonatan Narváez unterschrieb diesen Winter bei UAE Team Emirates – XRG, nachdem er 2024 zu den wenigen Fahrern gehörte, die Tadej Pogačar direkt schlagen konnten. In diesem Jahr steht er jedoch voll im Dienst des Weltmeisters. Beim Teampräsentations-Event in Lille sprach der Ecuadorianer mit CyclingUpToDate und gab positives Feedback zu seiner Form vor dem Start der Tour.
UAE ist es gelungen, das komplette Tour-Team gesund und unverändert durch das Jahr zu bringen – bis zum Start der Tour de France. Für Narváez stand fest: Wenn er seine erwartete Leistung zeigt, wird er beim Grand Départ dabei sein. „Seit Dezember, ja“, sagte er uns. Jeder einzelne Fahrer im UAE-Kader stand bereits seit Monaten fest – bemerkenswert ist, dass alle in Topform zur Tour erscheinen.
Das ist auch notwendig, denn Team Visma | Lease a Bike reist mit einer extrem starken Mannschaft an – sowohl für die Flachetappen als auch für die Berge – um Pogačar unter Druck zu setzen. Deshalb hat auch Narváez in diesem Jahr viel im Hochgebirge trainiert und sich nicht ausschließlich auf seine Spezialität, die kurzen, explosiven Anstiege, konzentriert. „Wir wussten, dass es in den Bergen hart wird, aber wir haben auch gute Kletterer.“
Narváez fuhr bereits Mailand–Sanremo, die Flandern-Rundfahrt und die Amstel Gold Race an der Seite des Weltmeisters – und zeigte beim Critérium du Dauphiné erneut seine starke Form: In Combloux lancierte er dort eine Attacke von Tadej Pogačar, die ihm letztlich das Gelbe Trikot einbrachte.
Das war das Signal: Narváez ist bereit für die Tour. Seitdem hieß es warten – bis an diesem Wochenende endlich der Start seiner ersten Tour de France (und seiner insgesamt achten Grand Tour) erfolgt. „Ja, wir haben beim Dauphiné hart trainiert, die Form ist da, und jetzt warten wir nur noch auf den Start des Rennens.“
Laut dem 28-Jährigen reist das Team ohne große Nervosität zum Saisonhöhepunkt. „Ich denke, wir haben momentan eine gute Atmosphäre. Das Rennen startet am Samstag, wir sind entspannt“, so sein Fazit.