„Ich weiß es schon…“ – Kevin Vauquelin bestätigt Abschied von Arkéa, die Tour war sein letztes Rennen für das Team

Radsport
Mittwoch, 17 September 2025 um 7:00
vauquelin
Kevin Vauquelins Auftritt bei der Tour de France war einer der wenigen Lichtblicke in der wohl letzten Saison von Arkéa – B&B Hotels im Profi-Peloton. Auch ohne die drohende Auflösung des französischen Teams hätte der 24-Jährige seine Karriere 2026 höchstwahrscheinlich bei einem neuen Rennstall fortgesetzt. Die Unsicherheit über die Zukunft seines Teams beschleunigte den Wechsel jedoch.
Besonders schmerzlich für Vauquelin ist, dass er keinen würdigen Abschied von der Mannschaft nehmen kann, die sein Talent einst für die Weltklasse entdeckt hat. Nach einer Verletzung kurz nach der Grande Boucle ist er noch immer nicht zurück auf dem Rad. „Ich habe vor ein paar Tagen wieder mit dem Heimtrainer angefangen, und es wird langsam besser“, erklärte er im Interview mit L’Équipe. „Am Mittwoch habe ich einen Termin beim Chirurgen, dann weiß ich, ob ich wieder fahren darf. Aber man neigt dazu, sich zu sehr zu verausgaben.“
Der Franzose will auf keinen Fall etwas riskieren. „Ich möchte später nicht unter chronischen Schmerzen leiden, also wird die Genesung dauern. Wenn man anderthalb Monate nichts macht, verliert man alles, besonders nach einer Tour-Vorbereitung.“ Noch müsse er sein Bein kräftigen und das Becken stabilisieren. Trotzdem bewahrte er sich einen positiven Blick: „Ich habe die Zeit genutzt, um mit meiner Freundin, meinen Eltern und Freunden Urlaub zu machen. Hätte ich es anders aufgenommen, hätte es mir nicht geholfen.“
Vauquelin lernte, Ruhe zu bewahren. „Eine Verletzung kommt nie zum richtigen Zeitpunkt. Aber jetzt habe ich den ganzen Winter Zeit, um zu arbeiten. Wäre es im Februar passiert, hätte ich die Vorbereitung auf die Tour verloren.“ Schon im Frühjahr hatte er mit Platz zwei bei der Flèche Wallonne hinter Tadej Pogacar gezeigt, dass er zu den stärksten französischen Fahrern gehört.
Ganz stressfrei wirkt er trotz Pause nicht. „Ich habe einen gesunden Lebensstil beibehalten. Aber wenn man weniger isst, später ins Bett geht und sich kaum bewegt, fühlt man sich schnell lethargisch – so wie im Winter“, scherzte er. Bitter für den 24-Jährigen ist, dass er seine letzten Saisonziele nicht erreichen konnte. „Eineinhalb Monate Pause bedeuten drei Monate Aufbau. Deshalb musste ich die WM und EM im Zeitfahren und auf der Straße streichen. Das waren Rennen, die ich liebe.“ Gespräche mit Nationalcoach Thomas Voeckler habe es zwar gegeben, aber: „Es sollte dieses Jahr wohl nicht sein.“
Fest steht, dass 2025 seine letzte Saison im Trikot von Arkéa – B&B Hotels sein wird. Der Franzose hätte sich einen anderen Abschied gewünscht. „Ich bin nicht glücklich darüber“, räumte er ein. „Ein Abenteuer so zu beenden, ist schade. Auch wenn wir die Tour positiv abgeschlossen haben, hätte ich die Saison gerne mit meinen Teamkollegen und Mitarbeitern beendet, mit denen ich nach wie vor in Kontakt stehe.“
Bleibt die Frage, wohin sein Weg führt. Als Favorit gilt INEOS Grenadiers. Doch Vauquelin verrät nur so viel: „Ich weiß es schon, darf es aber noch nicht sagen. Ich habe mich für ein Team entschieden, zu dem ich instinktiv wollte – genau wie damals bei Arkéa.“
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