Jonas Vingegaard und
Mads Pedersen haben dem dänischen Radsport bei der
Vuelta a Espana 2025 erfolgreiche Schlagzeilen beschert. Doch das Ausbleiben einer Feier in Kopenhagen hat in der Heimat eine Diskussion ausgelöst. Nun meldet sich Ex-Profi und langjähriger Sportdirektor
Brian Holm zu Wort – und stellt sich klar hinter die Entscheidung der beiden Fahrer, Erholung über Fanfaren zu stellen.
Vingegaard, der in Spanien den Gesamtsieg holte, und Pedersen, der mit dem Grünen Trikot und mehreren Etappensiegen glänzte, lehnten jeweils eine Einladung zu einem Empfang im Kopenhagener Rathaus ab. Der dänische Radsportverband bestätigte, dass eine Ehrung geplant war, doch beide Profis entschieden sich stattdessen für die Heimreise, um sich zu erholen und auf den nächsten Abschnitt ihrer Saison vorzubereiten.
„Frieden vor Partys“
Für Holm, der die Belastungen des Spitzensports sowohl als Fahrer als auch aus dem Mannschaftswagen kennt, ist die Absage nicht nur nachvollziehbar, sondern konsequent: „Ich denke, es ist ihr gutes Recht, nein zu sagen, danke“, erklärte er gegenüber Feltet.dk und wies jede Kritik zurück. „Sie waren einen Monat lang unterwegs und permanent unter Druck. Direkt danach in ein volles Rathaus zu gehen, wo die Menschenmassen auf sie einprasseln – irgendwann will man einfach nur noch seine Ruhe.“
Holm verwies zudem auf praktische Gründe: Keiner der beiden lebt in Kopenhagen, beide haben volle Rennprogramme, und die physische wie mentale Belastung einer dreiwöchigen Grand Tour lasse kaum Raum für öffentliche Verpflichtungen. „Es wäre fast seltsam gewesen, wenn sie die Zeit gefunden hätten. Sie sind Profisportler mit einem engen Zeitfenster für die Erholung, und das kommt vor den Partys auf dem Radhuspladsen“, so Holm.
Zwischen Erwartung und Realität
Die Entscheidung mag Fans und Politiker enttäuscht haben, die Dänemarks goldenes Zeitalter auf zwei Rädern feiern wollten. Doch Holms Worte verdeutlichen eine größere Wahrheit: Moderner Radsport verlangt nicht nur Glanz auf dem Rad, sondern auch sorgfältiges Management abseits davon.
Nach einer Saison, in der Vingegaard erneut um den Tour-de-France-Sieg kämpfte und Pedersen seinen Status als einer der konstantesten Gewinner festigte, haben beide das Recht, einen Schlussstrich zu ziehen – zumal ihre Leistungen dem Land längst reichlich Grund zum Feiern gegeben haben.