Während Tadej Pogacar und Remco Evenepoel sich bei der Weltmeisterschaft in Kigali sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen duellierten, fehlte ein großer Name:
Jonas Vingegaard. Der Däne, frischgebackener Sieger der Vuelta a España, verzichtete auf die Reise nach Ruanda. An diesem Sonntag jedoch wird der Kapitän von Team Visma | Lease a Bike in Frankreich bei den Europameisterschaften im Straßenrennen antreten – und damit erstmals wieder direkt auf seine beiden großen Rivalen treffen.
Nationalcoach
Michael Morkov sieht darin einen Vorteil: seine enge Verbindung zum zweimaligen Tour de France-Sieger und dreimaligen Zweitplatzierten. „Ich kenne Jonas schon ein wenig aus dem Peloton und wir hatten damals, als wir gemeinsam Rennen fuhren, einen guten Austausch per Brief“, sagte Mørkøv gegenüber Feltet.
Diese Nähe wird zusätzlich durch familiäre Bande gestärkt: Sein Bruder Jesper ist Vingegaards Teammanager bei Visma. „Ich verstehe mich gut mit Jonas“, erklärte Michael. „Aber der große Vorteil ist, dass ich mit meinem Bruder, der zuletzt bei der Vuelta sein Teammanager war, über Jonas sprechen kann. So bekomme ich Einblicke, die mir als Nationalcoach helfen.“
Morkov verglich diese Situation mit der Zusammenarbeit anderer Teams und Nationaltrainer. „Es ist ein bisschen so, als würde ich Kim Andersen von Lidl-Trek anrufen, um mich über Mattias Skjelmose oder Mads Pedersen zu informieren – etwa, wie sie trainieren oder wie man sie am besten anspricht. Dass Jesper und ich Brüder sind, macht es natürlich noch einfacher.“
Die Kooperation geht über Taktikfragen hinaus. „Jesper unterstützt auch bei der Vorbereitung von Jonas’ Material – das ist Teil des gesamten logistischen Prozesses. Es ist fantastisch, jemanden im Team zu haben, dem ich vertraue, statt mich mit Fremden absprechen zu müssen“, betonte der Nationalcoach.