Isaac del Toro hat auf der 11. Etappe des Giro d’Italia 2025 eindrucksvoll bewiesen, dass das Rosa Trikot bei ihm in den richtigen Händen liegt. Der 20-jährige Mexikaner glänzte am letzten Anstieg als einer der stärksten Kletterer und setzte Primoz Roglic gleich zweimal spürbar unter Druck. Auch sein Teamkollege und direkter Rivale
Juan Ayuso musste zwischenzeitlich abreißen lassen – ein Moment, der beinahe die Dynamik innerhalb des UAE-Teams verändert hätte.
Nach dem Rennen erklärte del Toro seine Attacke, die für viele überraschend kam:
„Ich habe es Rafa [Majka] gesagt, aber als ich dann losgefahren bin, habe ich gar nicht gemerkt, dass niemand von meinem Team an meinem Rad war. Es war instinktiv. Als ich sah, dass nur andere GC-Fahrer mit mir waren, habe ich aufgehört – das war besser für das Team.“
Trotz seiner beeindruckenden Form bleibt del Toro zurückhaltend, wenn es um seine Ambitionen auf den Gesamtsieg geht. „Nein, noch denke ich nicht daran. Wir schauen von Tag zu Tag.“
Er wiederholte mehrfach, wie stolz er sei, Teil des Starensembles des
UAE Team Emirates - XRG zu sein:
„Das Team ist unglaublich. Ich nehme alles mit Professionalität. Ich kann nicht glauben, dass ich mit diesen Jungs im Teambus sitze. Es ist ein Traum, hier zu sein.“
Del Toro betonte, dass er sich selbst nicht für den „klügsten“ Fahrer halte, aber sehr wohl für lernwillig und teamorientiert:
„Wir arbeiten als Team so klug wie möglich. Nicht nur mit einem, sondern mit vielen starken Fahrern. Ich bin sehr glücklich, und meine Teamkollegen sollen das auch sein.“
Trotz seiner herausragenden Leistungen bleibt der Träger der Maglia Rosa bemerkenswert geerdet.
„Tag für Tag wird mir klar, dass ich wirklich Rosa trage – aber ich kann es noch immer kaum glauben.“
Die Frage nach einem möglichen Giro-Gesamtsieg blockt er weiter ab: „Selbstvertrauen kann gefährlich sein. Es ist schön, in dieser Position zu sein, aber ich gehe Schritt für Schritt.“
Zum Schluss begegnete er dem Lob eines Journalisten mit einer entwaffnenden Mischung aus Selbstironie und Realismus:
„Du bist nicht so schlecht, aber auch nicht so gut, wie sie sagen. Ich glaube weder den Kritikern noch den Komplimenten – sei einfach ein normaler Mensch.“
Mit dieser Einstellung hat sich del Toro nicht nur Respekt auf dem Rad verdient, sondern auch abseits der Strecke viele Sympathien.