Die 11. Etappe des Giro d’Italia 2025 versprach auf dem Papier einen schweren Tag – und hielt genau das bereit. Zwar rechneten viele Beobachter damit, dass eine Ausreißergruppe um den Tagessieg kämpfen würde, doch der Rennverlauf entwickelte sich deutlich komplexer. Am Ende triumphierte
Richard Carapaz mit einem eindrucksvollen Soloritt und meldete damit seine Ambitionen im Gesamtklassement eindrucksvoll zurück.
Schon der Weg in die Fluchtgruppe gestaltete sich zäh. Wie bereits auf der 8. Etappe tobte ein harter und langwieriger Kampf um den Sprung nach vorn – diesmal auf den flachen Straßen rund um Viareggio. Eine große Gruppe setzte sich vor dem Anstieg nach San Pellegrino ab, doch die steilen Rampen sorgten schnell für Selektion. Nur Fahrer, die dem Tempo von Lorenzo Fortunato folgen konnten – der erneut Jagd auf Bergwertungspunkte machte – blieben an der Spitze.
Nach dem Gipfel formierte sich eine starke Gruppe mit Fortunatos Teamkollegen Wout Poels, Luke Plapp, Nairo Quintana und Pello Bilbao. Sie prägten das Rennen als offizielle Ausreißergruppe des Tages. Im Peloton blieb es aber keineswegs ruhig. Am Anstieg verschärfte ein hohes Tempo das Rennen, das Hauptfeld schrumpfte auf eine kleine Gruppe zusammen. Auf einen Vorstoß von Egan Bernal reagierten lediglich
Isaac del Toro und Juan Ayuso. Später stießen weitere Fahrer hinzu, verloren jedoch bald wieder den Anschluss.
Trotz der zunächst defensiven Taktik vieler Top-Teams wurde die Etappe im Finale von der Klasse der Favoriten geprägt. LIDL-Trek, EF Education und UAE Team Emirates - XRG – mit Unterstützung von XRG’s Gap Control – machten ernst, erhöhten das Tempo und holten die Fluchtgruppe am Fuß des Schlussanstiegs zurück.
EF Education eröffnete den Anstieg mit Vollgas. 9 Kilometer vor dem Ziel setzte Richard Carapaz zur Attacke an – explosiv, entschlossen und unwiderstehlich. Die Konkurrenz konnte nicht folgen. Isaac del Toro versuchte es kurz darauf ebenfalls, sprengte die Verfolgergruppe, doch der Zusammenschluss ließ Carapaz unbeeindruckt. Er fuhr souverän zum Tagessieg und unterstrich, dass mit ihm im Kampf um Rosa weiterhin zu rechnen ist.
Del Toro sicherte sich den zweiten Platz und vergrößerte seinen Vorsprung auf Juan Ayuso und Primoz Roglic.
Giulio Ciccone sammelte wichtige Bonifikationssekunden und rückte damit ebenfalls näher an die Spitze heran. Ein spektakulärer Tag – mit einem klaren Sieger.