Fernando Gaviria erhält beim
Movistar Team keinen neuen Vertrag. Spaniens einziges WorldTour-Team setzt stattdessen auf Orluis Aular. Der Kolumbianer denkt trotz einiger magerer Jahre jedoch nicht ans Aufhören und steht offenbar vor einem Wechsel zu Caja Rural–Seguros RGA.
Gaviria gehörte zu den erfolgreichsten Sprintern der 2010er-Jahre, doch seine großen Erfolge liegen inzwischen einige Zeit zurück. Mit 31 Jahren ist er zwar noch im besten Alter, seine Glanzphase scheint jedoch vorbei. Fünf Giro-Etappensiege inklusive Punktewertung sowie zwei Tour-de-France-Etappen – beide 2018 – markieren den Höhepunkt seiner Karriere. Nach seinem Wechsel 2019 von Soudal–Quick-Step zu UAE Team Emirates–XRG ließ seine Konstanz merklich nach.
Mit über 50 Profisiegen zählt Gaviria dennoch zu den prägenden Sprintern des modernen Pelotons. Seit 2020 gewann er jedoch nur zwei WorldTour-Rennen; sein letzter Erfolg stammt vom Februar 2024 bei der Tour Colombia. Seit seinem Wechsel zu Movistar im Jahr 2023 feierte er insgesamt drei Siege – durchschnittlich einen pro Saison, zu wenig für den nominellen Sprintkapitän eines WorldTour-Teams. Dazu kamen die generellen Schwierigkeiten der Mannschaft sowie die belastende Sperre von Oier Lazkano.
Die Saison 2025 verlief für Gaviria nahezu ereignislos. Er wurde für keine Grand Tour nominiert und erreichte sein bestes Ergebnis mit Platz vier auf der Auftaktetappe der Baloise Belgium Tour. Angesichts der Rücktritte zahlreicher Sprintgrößen wie Elia Viviani, Alexander Kristoff, Arnaud Démare, Caleb Ewan oder Giacomo Nizzolo schien auch Gaviria vor einem möglichen Karriereende zu stehen.
Laut AS könnte der seit Wochen kolportierte Wechsel zu Caja Rural jedoch noch in dieser Woche bestätigt werden. Dort soll er die Chancen des Teams auf eine Wildcard für die Vuelta a España erhöhen – in einem zunehmend umkämpften ProTeam-Umfeld.
Gaviria beim Giro d'Italia 2023. @Sirotti