Die Giro d’Italia 2026 dürfte ein langes Zeitfahren enthalten – und Remco Evenepoel anlocken

Die Strecke des Giro d’Italia 2026 wird am 1. Dezember vorgestellt, doch viele Eckpunkte sind bereits im Vorfeld bekannt – darunter die Grande Partenza in Bulgarien sowie ein grober Etappenverlauf mit zahlreichen Bergetappen. Ein zentrales Element dürften zudem viele flache Zeitfahrkilometer sein, die entscheidend dafür sein könnten, Olympiasieger Remco Evenepoel zur Teilnahme zu bewegen. Und tatsächlich scheint der Belgier genau das zu bekommen, was er sich wünscht.

Evenepoel hat signalisiert, im kommenden Jahr die Tour de France bestreiten zu wollen, doch sein Giro-Start hängt maßgeblich vom Parcours ab. Da die Tour 2026 kaum flaches Zeitfahrterrain bietet – das einzige Einzelzeitfahren ist kurz und weitgehend bergauf oder bergab – fehlt ihm dort die Möglichkeit, seine Spezialdisziplin wirklich auszuspielen. Der Giro dürfte somit die attraktivere Option sein, zumal Tadej Pogačar nicht dort starten wird.

Jonas Vingegaard wird aller Voraussicht nach beim Giro antreten, doch das dürfte Evenepoels Pläne kaum beeinflussen. Laut Het Laatste Nieuws ist bei der Corsa Rosa ein langes Einzelzeitfahren vorgesehen, möglicherweise bis zu 40 Kilometer – ein klarer Vorteil für den künftigen Red Bull–BORA–hansgrohe-Profi.

Mit Florian Lipowitz, der die Tour de France ins Visier nimmt und in diesem Jahr mit Rang drei hinter Pogačar und Vingegaard seine Klasse eindrucksvoll unter Beweis stellte, verfügt das deutsche Team über eine stabile Option für die Grand Boucle – selbst wenn Evenepoel nicht sein absolutes Topniveau erreichen sollte. Ein Giro-Sieg oder zumindest eine starke Rundfahrt könnte Evenepoel zudem ideal auf die Tour vorbereiten, bei deutlich geringerem Druck als bei seinen bisherigen Versuchen. 2024 fuhr er ein tadelloses Rennen und wurde Gesamtdritter, während er in diesem Jahr nach mehreren schwachen Tagen in den Pyrenäen vorzeitig ausstieg.