„Es war kein langes Gespräch“ – Primoz Roglič und Remco Evenepoel treffen erstmals als Teamkollegen aufeinander

Radsport
Dienstag, 04 November 2025 um 7:36
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Red Bull - BORA - hansgrohe hat in diesem Winter ein Team geschaffen, das bereit ist, den etablierten Dominatoren UAE Team Emirates und Visma | Lease a Bike bei der Tour de France Paroli zu bieten. Mit Primož Roglič, Remco Evenepoel, Jai Hindley und Aleksandr Vlasov vereint die Mannschaft geballte Grand-Tour-Erfahrung und individuelle Ambitionen. Doch damit das Projekt funktioniert, müssen all diese Puzzleteile perfekt ineinandergreifen.
Primož Roglič sprach nun über die neue Teamkonstellation und insbesondere über seine Beziehung zu Remco Evenepoel – jenem Fahrer, mit dem er in der Vergangenheit erbittert konkurrierte und der nun an seiner Seite um Gelb kämpfen soll. Im Gespräch mit Marca und La Dernière Heure gab der Slowene Einblicke in seine Gedanken vor der gemeinsamen Vorbereitung auf die Saison 2026.
„Die eigentliche Herausforderung besteht nicht darin, wie wir zusammenarbeiten, sondern wie wir eine Grand Tour gewinnen können“, erklärte Roglič. „Wenn man sieht, welche Fortschritte UAE macht, muss man sich überlegen, wie man sie schlagen kann.“ Der 35-Jährige zeigt damit, dass der Fokus weniger auf möglichen internen Spannungen als vielmehr auf der Jagd nach dem dominanten Pogacar-Team liegt.

Erstes Kennenlernen mit Evenepoel

Roglič und Evenepoel trafen sich kürzlich bei einem kurzen Trainingslager in Deutschland erstmals als Teamkollegen. „Wir haben uns gesehen und ein bisschen geplaudert, aber es war kein langes Gespräch“, berichtete Roglič. „An solchen Tagen ist immer viel los, die Zeit ist begrenzt. Ich denke, das wird sich während unseres ersten Trainingslagers im Dezember ändern.“
Dieses Teamcamp auf Mallorca soll der entscheidende Schritt werden, um die Dynamik innerhalb der neuen Mannschaft zu festigen. Dort werden die beiden Stars am 10. Dezember auch erstmals gemeinsam vor die Medien treten. Während Evenepoel aktuell in den USA an Windkanaltests arbeitet, nutzt Roglič die Off-Season, um seinen Trainingsrhythmus anzupassen und neue Strukturen innerhalb des Teams kennenzulernen.

„Er ist jung, aber schon ein Gewinner“

Über seinen neuen belgischen Teamkollegen spricht Roglič mit spürbarem Respekt: „Es wäre nicht fair, sich auf der Grundlage dieses ersten Treffens eine Meinung zu bilden. Er ist ein guter Kerl, aber wir hatten noch keinen fantastischen Abend zusammen. Ich spüre aber, dass er sehr motiviert ist, Teil dieses Projekts zu sein. Er ist jung, hat aber schon viele Rennen gewonnen, und man merkt, dass sein Ansatz dahinter steckt.“
Zwischen den beiden besteht eine besondere sportliche Geschichte: Bei der Vuelta a España 2022 lieferten sie sich ein packendes Duell um das Rote Trikot, das erst durch Roglič’ Sturz in der letzten Woche endete. Nun werden aus Rivalen Teamkameraden – eine Konstellation, die für Spannung sorgt und zugleich enormes Potenzial birgt.

Führungsrolle mit Zurückhaltung

Trotz der vielen neuen Stars im Kader will Roglič Verantwortung übernehmen. „Ich bin von Natur aus ein eher zurückhaltender Mensch, aber aufgrund meiner Erfahrung sehe ich es als meine Aufgabe, auch abseits des Rads eine gewisse Führungsrolle einzunehmen“, sagte er.
Diese Haltung könnte entscheidend sein, wenn es darum geht, die individuellen Ambitionen im Team in eine gemeinsame Richtung zu lenken. Mit einem klaren Ziel vor Augen – die Tour de France 2026 zu gewinnen – steht Red Bull - BORA - hansgrohe vor einer der spannendsten Herausforderungen der jüngeren Radsportgeschichte.
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