Frankreich hat bei den Europameisterschaften erneut das Mixed-Mannschaftszeitfahren gewonnen – in einem hochdramatischen Finale setzten sich die Titelverteidigerinnen und -verteidiger mit nur sechs Sekunden Vorsprung gegen Italien durch.
Die Ukraine eröffnete das Rennen mit einer ersten Bestzeit (51:10), doch Luxemburg setzte mit 49:47 Minuten bald den Maßstab. Danach richteten sich alle Blicke auf die Favoriten: Die Schweiz, mit dem WM-Bronzeteam am Start, verlor früh wertvolle Sekunden durch einen Defekt von Stefan Küng. Frankreich hingegen legte mit
Bruno Armirail und
Rémi Cavagna furios los, lag schon an der zweiten Zwischenzeit klar vorne und brachte
Juliette Labous und Cedrine Kerbaol in eine perfekte Ausgangsposition.
Italien, der große Rivale, war als letztes Team gestartet. Filippo Ganna, Lorenzo Milesi und Marco Frigo fuhren die schnellsten Zwischenzeiten und übergaben mit 24 Sekunden Vorsprung an das Frauentrio Cecchini, Guazzini und Venturelli. Doch auf den letzten 12 Kilometern begann der Vorsprung dramatisch zu schmelzen.
Während Deutschland mit einem jungen Aufgebot früh den Anschluss verlor und nur um Bronze mitreden konnte, lieferten sich Frankreich, Italien und die Schweiz ein packendes Duell. Marlen Reusser hielt die Schweizer Medaillenhoffnungen am Leben, doch am Ende sicherte sich die Eidgenossenschaft mit Bronze „nur“ den dritten Platz.
An der Spitze schrumpfte Italiens Polster unaufhaltsam. Nachdem Cecchini zurückgefallen war, mussten Guazzini und Venturelli allein gegen die immer stärker werdenden Französinnen kämpfen. 1,5 Kilometer vor dem Ziel lag Italien nur noch hauchdünn vorne – bei der letzten Zeitkontrolle trennten beide Nationen gerade einmal 0,26 Sekunden.
Am Schlussanstieg zeigten Labous und Kerbaol ihre ganze Klasse: Frankreich stürmte an Italien vorbei, verlor zwar noch ein paar Sekunden, rettete aber am Ende einen Vorsprung von sechs Sekunden ins Ziel. Damit verteidigten die Franzosen in einem Herzschlagfinale ihren Europameistertitel, während Italien sich mit Silber begnügen musste.