„Von Erholung keine Spur: Evenepoel treibt EM-Vorbereitung mit Strava-Kracher auf die Spitze“

Radsport
Donnerstag, 02 Oktober 2025 um 17:00
Remco Evenepoel
Weniger als 24 Stunden nach seinem dominanten Triumph im Zeitfahren der Europameisterschaften gönnten sich die meisten Fahrer eine wohlverdiente Pause. Doch Remco Evenepoel tickt anders.
Um 10:38 Uhr Ortszeit lud der amtierende Welt- und Europameister im Kampf gegen die Uhr eine 135,3 Kilometer lange Einheit auf Strava hoch – versehen mit dem ironischen Titel „Not the usual recovery ride“. Mit 1.660 Höhenmetern und einer Route durch die zerklüfteten Hügel südwestlich von Valence war dies alles andere als eine lockere Ausfahrt. Vielmehr unterstrich die Fahrt einmal mehr Evenepoels außergewöhnlichen Motor – und seine klare Botschaft: Er hat noch lange nicht genug.

Ein Mann in bestechender Form

Remco Evenepoel reist in absoluter Topform zu den Straßen-Europameisterschaften 2025. Mit einer Fabelzeit von 28:26 Minuten über die 24 Kilometer des Zeitfahrens distanzierte er die Konkurrenz deutlich – Filippo Ganna lag 43 Sekunden zurück, der Däne Niklas Larsen sogar mehr als eine Minute. Es war bereits sein zweiter Europameistertitel im Einzelzeitfahren und zugleich ein weiterer Beweis seiner Dominanz in dieser Disziplin – nur zwei Wochen nach dem Gewinn des Regenbogentrikots bei den Weltmeisterschaften in Kigali.
Dort hatte Evenepoel seinem Zeitfahrsieg noch eine Silbermedaille im Straßenrennen hinzugefügt. Mit einer späten Attacke sicherte er sich den zweiten Platz hinter dem überragenden Tadej Pogacar. Dass er nicht im Massensprint, sondern mit einem mutigen Alleingang aufs Podium fuhr, war mehr als nur ein Zeichen starker Beine – es war ein Ausdruck von Selbstvertrauen und Entschlossenheit.

Zwischen den Zeilen eines Strava-Uploads

Die heute hochgeladene Einheit war für Remco Evenepoel weit mehr als ein lockeres Ausrollen. Von Loriol-sur-Drôme aus legte er eine anspruchsvolle Achterroute über steiles Terrain zurück – ein Profil, das dem Kurs des Straßenrennens am Samstag stark ähnelt. Stravas leuchtend rote Markierung „Hellingshoek“ (die niederländische Bezeichnung für einen besonders steilen Abschnitt) bestätigt mindestens eine intensive Berganstrengung, während die 1.660 Höhenmeter auf eine Strecke voller Rhythmuswechsel und kurzer, schwellenintensiver Anstiege hinweisen – eine nahezu perfekte Simulation für das, was ihn am Wochenende erwartet.
Selbst in einem vermeintlichen „Recovery Ride“ ließ Evenepoel seine Klasse aufblitzen: Auf einem Segment namens „Route de Lacroix s/n!“ belegte er Rang fünf – und das angeblich in Erholungsmodus.
Für die meisten Profis bedeutet „Regeneration“: Beine hochlegen, Tempo rausnehmen. Für Remco Evenepoel heißt es: Höhenmeter, Intensität, Rhythmus. Seine Fahrt war kein Ausrollen, sondern ein weiterer präziser Baustein im Aufbau – mit nur einem Ziel: den nächsten großen Sieg.
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