Ergebnisse Coppa Bernocchi 2025 | Dorian Godon gewinnt im Fotofinish nach heftigen Angriffen von Visma und UAE

Radsport
Montag, 06 Oktober 2025 um 16:57
Godon
Ein packender Renntag in Legnano fand seinen Höhepunkt in einem dramatischen Fotofinish: Der französische Meister Dorian Godon (Decathlon–AG2R La Mondiale) setzte sich bei der Coppa Bernocchi 2025 hauchdünn gegen den Dänen Tobias Lund Andresen (Team DSM–Firmenich PostNL) durch.
Schon vom Start weg ging es auf den hügeligen Straßen rund um Legnano zur Sache. Zahlreiche Fahrer versuchten, eine frühe Fluchtgruppe zu bilden. Nach mehreren Attacken löste sich schließlich ein Sextett bestehend aus Gianni Vermeersch, Ethan Hayter, Xabier Mikel Azparren, Joel Suter, Samuel Quaranta und Alexandre Balmer.
Balmer hatte zunächst Pech mit einem technischen Defekt, konnte sich aber nach kurzer Jagd wieder anschließen. Der Vorsprung der Ausreißer stabilisierte sich bei rund zwei Minuten, ehe Visma | Lease a Bike das Tempo im Feld verschärfte, um für Nachwuchsstar Matthew Brennan die Kontrolle zu übernehmen. Besonders am Caramamma-Anstieg (1,6 km bei 6,8 %) schmolz der Abstand rasch dahin – 60 Kilometer vor dem Ziel war das Abenteuer der Flucht beendet.
Kaum formierte sich das Hauptfeld neu, startete Sepp Kuss eine Attacke und brachte frischen Schwung ins Rennen. Gemeinsam mit Michael Matthews, Albert Philipsen, Benjamin Thomas und Jordan Labrosse bildete er eine gefährliche Spitzengruppe, die sich zunächst leicht absetzen konnte.
Doch auch im Peloton blieb es unruhig: Natnael Tesfatsion und Jay Vine konterten, gefolgt von einer ganzen Reihe starker Fahrer – darunter Brennan, Quinten Hermans, Vincenzo Albanese, Mikkel Honoré, Andrea Bagioli und Bjorn Koerdt. Etwa 43 Kilometer vor dem Ziel gelang es Brennan und Hermans, zu Kuss und Co. aufzuschließen, während Vine die Lücke ebenfalls zufuhr. Tesfatsion hingegen musste den Strapazen des letzten Anstiegs Tribut zollen.
32 Kilometer vor dem Ziel hatte sich eine hochkarätige Gruppe gefunden: Kuss, Vine, Matthews, Brennan, Philipsen, Thomas, Hermans, Labrosse, Albanese, Honoré, Bagioli und Koerdt. Das Feld blieb in Schlagdistanz, rund 45 Sekunden zurück, und reduzierte den Abstand kontinuierlich, je näher die Schlussrunden rückten.
Als das Rennen in die finale Phase ging, war die Spannung greifbar. 26 Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung nur noch eine halbe Minute, bei Kilometer 22 gar nur noch 14 Sekunden. Jay Vine attackierte erneut, setzte sich kurz ab, wurde jedoch 18 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt. Auch Sepp Kuss fiel kurz darauf zurück, während das Hauptfeld mit rund 24 Sekunden Rückstand lauerte.
Vier Kilometer vor Schluss kämpften die letzten Ausreißer noch immer verzweifelt um ihren Vorsprung. Dann nutzte Vincenzo Albanese seine Chance und startete eine Solo-Attacke. Doch auch er wurde zwei Kilometer vor dem Ziel gestellt – der Zusammenschluss war perfekt.
Dennoch blieb das Finale unberechenbar: Alessandro Covi versuchte sein Glück im Konter, Quinn Simmons ging mit, und für einen Moment schien das Duo das Feld überraschen zu können. Erst 400 Meter vor dem Ziel war alles wieder beisammen – und der Sprint eröffnet.
Im hochklassigen Finale war Dorian Godon schließlich der Mann des Moments. Der Franzose zog seinen Sprint perfekt durch und gewann in einem Fotofinish um Millimeter vor Tobias Lund Andresen. Damit feierte Godon einen weiteren prestigeträchtigen Erfolg in seiner Karriere – und die Coppa Bernocchi sah ein Ende, das spannender kaum hätte sein können.

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