Jonas Vingegaards mit Spannung erwartete Rückkehr auf die internationale Bühne nach seinem historischen Tour-de-France-Sieg endete bei der Straßen-Europameisterschaft abrupt. Der Däne, als einer der großen Favoriten gestartet, konnte dem Tempo des Feldes nicht folgen und musste das Rennen aufgeben, bevor es in die entscheidende Phase ging.
Sein Landsmann und Teamkollege
Mattias Skjelmose, bekannt als Spezialist für Eintagesrennen, erlebte die Schwierigkeiten des Tour-Siegers hautnah. „Er sagte mir, dass es ihm nicht gut ginge, und ich versuchte, ihn zu motivieren, indem ich ihn daran erinnerte, dass wir alle leiden würden“,
erklärte Skjelmose nach dem Rennen. „Ich bestand darauf, dass er weitermachen sollte, denn manchmal fühlen sich die Beine nach zwei Tagen Kohlenhydratbeladung schwer an, bis der Körper voll aktiviert ist.“
Skjelmose übernimmt Verantwortung
Doch weder Zuspruch noch Erfahrung konnten verhindern, dass der Weltmeister bereits zur Rennhälfte aufgab. Skjelmose reagierte entschlossen und übernahm die Rolle des Teamleaders. Trotz der Enttäuschung fuhr er ein starkes Rennen und erreichte das Ziel als Siebter. „Im Moment fahre ich auf Reserve“, gestand er erschöpft im Zielbereich.
Das hohe Anfangstempo, das Teams wie Belgien anschlugen, forderte seinen Tribut. „Ich fühlte mich nicht ganz wohl, aber ich wusste, dass ich weiterfahren musste, als sie attackierten“, erklärte Skjelmose. „Es war kein besonders unterhaltsames Rennen, aber ich hatte gute Beine und versuchte, bis zur vorletzten Runde mit Toms mitzuhalten.“
Sein Teamkollege Toms Skuijns von Lidl-Trek beendete das Rennen auf Rang fünf und lag damit knapp vor Skjelmose. „Mein Ziel war es, unter die ersten Fünf zu kommen, und das war gar nicht so weit weg. Toms hat es geschafft, und wir waren bis zum letzten Anstieg zusammen. Es ist frustrierend, aber ich hatte nicht die Beine für mehr“, gab der Däne offen zu.
Starker Teamgeist im dänischen Aufgebot
Der kollektive Geist der dänischen Nationalmannschaft zeigte sich besonders in den schwierigsten Momenten. Auf einem engen, von Zuschauern gesäumten Abschnitt verlor Skjelmose kurzzeitig den Anschluss an die Gruppe – doch seine Teamkollegen reagierten sofort.
„Ich bin in einem engen Abschnitt stecken geblieben, in dem viele Zuschauer standen. Casper hat mir geholfen, wieder zur Gruppe aufzuschließen, und dann hat Niklas den Job beendet“, berichtete Skjelmose. „Es war ideal, dass sie zur Stelle waren. Wir alle haben ein starkes Rennen gezeigt, besonders Niklas. Er ist zwar ‚nur‘ ein Kontinentalfahrer, aber das Niveau, das er heute gezeigt hat, war beeindruckend.“