Auch wenn
Jonas Vingegaard nach seinem Triumph bei der Vuelta a España 2025 auf einen städtischen Empfang in Kopenhagen verzichtete, bleibt die Anerkennung nicht aus. In seiner Heimatregion Skive wird der dänische Meister dennoch gefeiert. Am Freitagnachmittag erhält er auf dem zentralen Platz der Stadt eine dritte æresflise (Ehrenfliese). Die Zeremonie findet vor dem alten Rathaus statt, begleitet von Bürgermeister Peder Christian Kirkegaard und einer anschließenden Autogrammstunde für die Fans.
Damit erfolgt eine bemerkenswerte Kehrtwende im Vergleich zum Wochenbeginn. Der dänische Radsportverband (DCU) hatte damals erklärt, dass sowohl Vingegaard als auch sein Landsmann Mads Pedersen ein großes Fest in Kopenhagen abgelehnt hätten. Kritiker sahen darin ein verpasstes Signal, schließlich war es ein historischer Doppelerfolg: Vingegaard sicherte sich das rote Trikot der Gesamtwertung, Pedersen sprintete zum Gewinn des Grünen Trikots.
DCU-Direktor Niels Bo Daugaard verteidigte die Entscheidung der Fahrer und stellte ihre Gesundheit in den Vordergrund. „Wir haben viele Optionen geprüft, denn wie der Kulturminister wollten auch wir Vingegaards Triumph würdigen. Aber Jonas musste nach einer harten Vuelta vor allem nach Hause kommen und sich erholen, und das respektieren wir vollkommen“, erklärte er gegenüber Feltet.
Auch der ehemalige Profi Brian Holm sprang den beiden Fahrern bei. Er verwies auf die hohen Belastungen im Profiradsport. „Sie sind seit einem Monat von zu Hause weg und stehen unter ständigem Druck. Irgendwann will man einfach nur seine Ruhe haben“, sagte Holm.
Die Lösung in Skive schafft nun einen gelungenen Ausgleich: keine große Bühne in der Hauptstadt, sondern eine persönliche Feier in vertrauter Umgebung. Für Vingegaard ist es bereits das dritte Mal, dass er eine Ehrenfliese erhält – jedes Mal nach einem seiner Grand-Tour-Siege. Der Ablauf steht fest: Ab 14 Uhr startet eine Pressekonferenz im alten Rathaus, bevor die Feierlichkeiten auf den öffentlichen Platz verlagert werden. Dort wird Dänemarks moderne Radsport-Ikone noch einmal von ihrer Heimatgemeinde gefeiert.