„Diese Saison war ziemlich erstaunlich" - Tadej Pogacar strebt mit dem Rekordsieg bei der Lombardei das perfekte Ende für 2025 an

Während der Herbst die Hügel Norditaliens in goldene Farben taucht und die fallenden Blätter das Ende der europäischen Straßensaison verkünden, steht Tadej Pogacar kurz davor, Radsportgeschichte zu schreiben. Am Samstag wird der slowenische Superstar bei der Lombardei-Rundfahrt 2025 an den Start gehen – mit dem Ziel, als erster Fahrer überhaupt fünf Siege in Folge bei diesem Monument zu erringen. Ein Kunststück, das selbst Legenden wie Merckx, Bartali oder Hinault nie gelang.

Nach seinem souveränen Erfolg bei den Tre Valli Varesine Anfang der Woche führt Pogacar das UAE Team Emirates - XRG mit großem Selbstvertrauen und in überragender Form in das letzte Monument des Jahres. Der 27-Jährige, amtierender Welt- und Europameister, will seiner ohnehin außergewöhnlichen Saison ein weiteres Kapitel hinzufügen. Die 240,8 Kilometer von Como nach Bergamo sind ihm längst vertraut – und für viele Konkurrenten ein Symbol seiner Dominanz.

„Natürlich ist die Lombardei das letzte Monument des Jahres und das letzte Rennen meiner Saison“, sagte Pogacar in einer Teammitteilung. „Es war eines meiner großen Ziele in diesem letzten Rennblock. Die Form ist da, die Beine sind gut, das Team ist stark – also freue ich mich sehr auf das Rennen. Diese Saison war für uns als Team eine besondere. Ich bin glücklich, Teil dieser Gruppe zu sein, und hoffe, dass wir das an diesem Wochenende bestätigen können.“

Mit einem weiteren Sieg würde Pogacar mit der italienischen Radsportlegende Fausto Coppi gleichziehen, der die Lombardei fünfmal gewann – allerdings nicht in Serie. Pogacar wäre damit der erste Fahrer der Geschichte, der das „Rennen der fallenden Blätter“ fünf Jahre in Folge für sich entscheidet. Seit 2021 hat er die lombardischen Klassiker dominiert und sie zu seinem persönlichen Jagdrevier gemacht.

Der Slowene steht damit kurz davor, endgültig vom Rekordjäger zum Rekordhalter aufzusteigen. Kein anderer Fahrer seiner Generation hat ein Monument so konstant beherrscht.

Um diesen Meilenstein zu erreichen, bringt das UAE-Team eine kletterstarke Formation an den Start. Adam Yates, Podiumsfahrer der vergangenen Jahre, soll Pogacar im Finale unterstützen. Dazu kommen Jay Vine und Pavel Sivakov, die in der Lage sind, in den mittleren Rennphasen das Tempo zu verschärfen, sowie das junge Talent Isaac del Toro, der Pogacar bereits bei den Tre Valli Varesine in einer Ausreißergruppe begleitet hatte.

Ebenfalls im Aufgebot: Domen Novak und Rafal Majka. Für Letzteren wird die Lombardei-Rundfahrt der letzte Auftritt seiner langen Karriere. Der dreifache Tour-de-France-Etappensieger und zweifache polnische Meister verabschiedet sich nach 15 Jahren als einer der angesehensten Domestiken seiner Generation.

Pogacar reist mit einer beeindruckenden Bilanz und unerschütterlichem Selbstvertrauen nach Como. In einem Jahr, in dem er fast jedes große Ziel erreichte – vom Weltmeistertitel bis zur Vuelta-Podiumsplatzierung – fehlt ihm nur noch ein Triumph, um seine Saison perfekt zu machen.

Gelingt ihm am Samstag der fünfte Streich, würde der Slowene nicht nur seinen Namen in die Geschichtsbücher eintragen, sondern auch ein weiteres Mal unter Beweis stellen, dass seine Ära noch längst nicht vorbei ist.

Tadej Pogacar
Isaac del Toro
Adam Yates
Domen Novak
Jay Vine
Pawel Siwakow
Rafal Majka