Analyse: Kann Ayusos geplanter Wechsel zu Lidl-Trek 2026 einen Fahrer auf Pogacar- oder Vingegaard-Niveau hervorbringen?

Radsport
Mittwoch, 03 Dezember 2025 um 20:00
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Mit Blick auf die Saison 2026 wächst die Erwartung auf eines der spannendsten Jahre des modernen Radsports. Unter den wirklich reizvollen Erzählsträngen ragt Juan Ayusos Farbwechsel heraus. Nach mehr als einem Jahr Spannung bei UAE ist der hoch gehandelte Spanier zu Lidl-Trek gewechselt — ein Schritt, der durch die WorldTour hallte.
Der Transfer markiert das erste Mal, dass Ayuso die Rolle des unangefochtenen Leaders bei einem Top-Team übernimmt. Lidl-Trek setzt darauf, dass er die Ambitionen bei den größten Rennen des Sports anführt — eine Entwicklung, die ihn zwangsläufig ins Visier von Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard rückt.
Bislang stellte Ayuso weder für den einen noch den anderen eine direkte Gefahr dar. Er teilte sich bei UAE Team Emirates – XRG das Trikot mit Pogacar, und ohne volle Kapitänsrolle fehlte ihm auch die Chance, Vingegaard herauszufordern. Die Umstände hielten ihn schlicht von einem echten Duell mit den beiden dominierenden Grand-Tour-Kräften fern.
Das ändert sich 2026. Nach seiner Verpflichtung bestätigte Lidl-Trek, dass Ayuso bei der Tour de France als Co-Leader an der Seite von Mattias Skjelmose startet — eine völlig neue Dynamik in der Hierarchie der Gesamtwertungsanwärter.
Über Jahre galt Lidl-Trek weder bei der Tour noch im WorldTour-Etappenrennkalender als große Gesamtklassement-Macht. Die Erfolge kamen anderswo, vor allem in den Punktewertungen. Die Saison 2025 unterstrich diese Stärke unmissverständlich: Mads Pedersen dominierte sowohl den Giro d’Italia als auch die Vuelta a Espana, während Jonathan Milan das Grüne Trikot bei der Tour de France holte.
Überträgt sich diese operative Verlässlichkeit auf die GC-Performance — und mit Ayuso als zentraler Figur — wäre es riskant für Pogacars UAE-Equipe oder Vingegaards Visma-Team, die US-registrierte Mannschaft oder ihren neuen spanischen Leader zu unterschätzen.

Ayusos steiler Aufstieg geht weiter

Über die Bedeutung des Wechsels zu Lidl-Trek hinaus bleibt der Kernpunkt: Juan Ayuso entwickelt sich stetig — und ist gerade 23 geworden. Trotz teils wechselhafter Form 2025 fügte er eine Saison mit konstant starken Resultaten zusammen:
• Gesamtsieg bei Tirreno–Adriatico, dazu ein Etappensieg.
• Zwei Etappensiege bei der Vuelta a Espana.
• Ein Etappensieg beim Giro d’Italia.
• Ein Etappensieg und Gesamtrang zwei bei der Volta a Catalunya.
• Siege bei der Faun Drome Classic und beim Trofeo Laigueglia.
• Achter bei den World Championships in Kigali.
• Sechster bei den European Championships.
Diese Resultate ergänzen eine ohnehin beachtliche Palmares: den Gesamtsieg bei der Itzulia 2024, zwei Etappensiege bei der Tour de Suisse 2023 und den Durchbruch mit Rang drei bei der Vuelta a Espana 2022 — sein erstes Grand-Tour-Podium und ein frühes Indiz für langfristiges GC-Potenzial.
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