"Die anderen Teams werden schlauer und cleverer" - Demi Vollering sieht die Dominanz von SD Worx vor der Tour de France Femmes-Verteidigung schwinden

Frauen Radsport
Dienstag, 06 August 2024 um 22:00
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Die Führende der Gesamtwertung im Frauenfeld, Demi Vollering, hat endlich das Maillot Jaune der Tour de France Femmes 2023 in den Händen. In wenigen Tagen (das Rennen beginnt am 12. August) wird sie ihren Titel bei der Ausgabe 2024 verteidigen.
Während Vollerings Team SD Worx - Protime in den vergangenen Jahren das größte Rennen des Frauenkalenders mit fast allumfassender Dominanz bestritten hat, sind die Siege in diesem Jahr eher über das gesamte Feld verteilt, obwohl Lotte Kopecky, Lorena Wiebes und Vollering selbst in der bisherigen Saison die Hauptdarstellerinnen waren.
"Was die Taktik angeht, werden die anderen Teams immer schlauer und raffinierter", räumt der Titelverteidiger des Maillot Jaune in den von Wielerrevue gesammelten Zitaten ein. "Elisa Longo Borghini und Katarzyna Niewiadoma waren immer stark, aber jetzt werden sie auch von einem starken Kollektiv unterstützt. Das ist eine große Veränderung."
Im Gegensatz zu einigen anderen Spitzenfahrern wird das Team SD Worx-Protime sowohl die Gesamtwertung als auch den Massensprint im Auge haben, und es wird erwartet, dass sowohl Vollering als auch Wiebes zusammenarbeiten werden. Für Vollering ist das aber kein Problem, denn die 27-Jährige ist sogar bereit, bei Bedarf selbst im Sprint mitzufahren: "Ich sehe da keine Gefahr", erklärt sie. "Wenn ich bei der Tour für Lorena arbeite, müssen auch die anderen Fahrer der Gesamtwertung arbeiten. Denn wenn das Feld reißt und ich vorne bin und sie nicht, dann haben sie auch ein Problem."
Vollering bleibt zwar vorerst unangefochtene Führende in der Gesamtwertung des Teams SD Worx-Protime, aber ihre Zukunft ist ungewiss. Sie wird gehen, so viel ist klar. Aber wo Vollering 2025 fahren wird, wurde noch nicht verraten. "Ich werde mehrmals am Tag nach meiner Zukunft gefragt. Es ist bizarr, das zu erleben. Der Sport wächst mit mir", sagt sie und bleibt dabei wortkarg. "In meinem ersten Profi-Jahr 2019 wurde der Frauenradsport bereits mehr und mehr übertragen und von da an ging es sehr schnell. Als Fahrerinnen werden wir jetzt sehr genau beobachtet."