Der Cyclocross-Kalender hat sich in der vergangenen Saison stark verändert – und auch in diesem Jahr bleibt das Bild ähnlich. Da lange Reisen wegfallen und der World Cup kompakter gestaltet ist, könnten Fans womöglich ein erneutes Duell zwischen
Wout Van Aert und
Mathieu van der Poel erleben – vorausgesetzt, beide haben Lust darauf.
Van Aert, der in diesem Sommer die Tour de France bestritt und anschließend nur wenige kleinere Rennen fuhr, hat seine Straßensaison bereits vor über einem Monat beendet. Da er derzeit keine Verletzungen auskurieren muss, könnte er seine Cyclocross-Kampagne früher als üblich beginnen.
„Kein Höhentraining und kein Rattenrennen“
„Natürlich hatte er endlich einen guten Sommer. Er erholt sich nicht von einer schweren Verletzung“, erklärte der niederländische Experte Thijs van Amerongen im Kop-over-Kop-Podcast. „Dann könnte Van Aert auch die Weltmeisterschaft zu einem Ziel machen.“ Angesichts der jüngsten Erfolge von Van der Poel, Thibau Nys und Tibor del Grosso scheint ein längerer Offroad-Kalender nach wie vor attraktiv – und sportlich sinnvoll.
„Warum nicht wieder einen Winter der alten Schule fahren und sehen, wohin das führt“, fragt van Amerongen. „Kein Höhentraining und kein Rattenrennen, einfach loslegen und schauen, wo man bei den Klassikern steht. Natürlich kostet das Energie, aber das Sitzen in der Höhe und das Abwiegen des Essens kostet auch Energie. Er wird nicht daran sterben, das glaube ich nicht. Und ich kann mir sogar vorstellen, dass er es macht.“
Ist Van der Poel müde?
Laut Radsportkommentator Jeroen Vanbelleghem ist es wahrscheinlicher, dass Van Aert in den Winter einsteigt – was gut zur Rennplanung des Team Visma - Lease a Bike passt. „Und er ist auch noch keine Weltmeisterschaften gefahren. Er hatte im Herbst keine großen Ziele, also geht er relativ frisch in die Cross-Saison“, so Vanbelleghem. „Ich rechne damit, dass er ab Ende November oder Anfang Dezember wieder im Einsatz sein wird.“
„Das wäre großartig: Van Aert in Bestform und Van der Poel vielleicht etwas weniger, weil er von den vielen Toren der letzten Saison etwas übersättigt ist“, ergänzt er.