UCI-Präsident David Lappartient sorgt für Kritik – Unterstützung für zu fünf Jahren Haft verurteilten Nicolas Sarkozy

Radsport
durch Nic Gayer
Mittwoch, 22 Oktober 2025 um 15:15
David Lappartient
Die Welt des Radsports steckt voller Wendungen – und obwohl die meisten Fahrer und Funktionäre mediengeschult sind und Kontroversen meiden, kommt es doch immer wieder zu Ausnahmen. Jetzt hat UCI-Präsident David Lappartient auf seinem offiziellen X-Account einen Beitrag veröffentlicht, in dem er seine Unterstützung für den ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy ausdrückt – der derzeit eine Haftstrafe verbüßt.
Lappartient ist kein Neuling, wenn es um umstrittene Auftritte geht. Erst kürzlich geriet er in die Kritik, weil er sich bei den Weltmeisterschaften in Kigali demonstrativ an die Seite des ruandischen Präsidenten Paul Kagame stellte und ihm öffentlich für seine Rolle bei der Austragung der Titelkämpfe dankte. Kagame regiert Ruanda seit dem Jahr 2000, und das Land gilt weithin als autoritär geführte Einparteienherrschaft – ein Fakt, den die UCI in den vergangenen Jahren weitgehend ignoriert hat. Mehrere Journalisten, darunter Stijn Vercruysse von VRT, durften nicht einreisen. Vercruysse vermutet, dass dies mit seiner früheren Kritik an der ruandischen Regierung zusammenhängt.

Persönliche Worte mit politischer Sprengkraft

Bei offiziellen Erklärungen der UCI sind meist mehrere Personen an der Formulierung beteiligt. Doch auf seinen privaten Social-Media-Kanälen spricht Lappartient für sich selbst – und das sorgt regelmäßig für Diskussionen. Nun steht er erneut in der Kritik, nachdem er einen Beitrag geteilt hat, in dem er den in Ungnade gefallenen Sarkozy offen unterstützt.
„Ich habe an diesem besonderen Tag einen freundlichen Gedanken für meinen Freund Nicolas Sarkozy. Er ist ein großer Diener Frankreichs, das er so sehr liebt. Ich kann seine Energie, seinen Enthusiasmus und seinen Mut bezeugen. Er liebt die Menschen! Wir sehen uns bald auf dem Fahrrad. Aufrichtige Freundschaft!“, schrieb Lappartient. Diese Worte riefen heftige Reaktionen hervor – nicht zuletzt, weil Sarkozy derzeit eine fünfjährige Haftstrafe absitzt. Er soll 2007 Wahlkampfspenden aus Libyen erhalten haben, angeblich vom damaligen Regime unter Muammar Gaddafi.
David Lappartient. @Sirotti
David Lappartient. @Sirotti
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