Der Tod der jungen Schweizerin
Muriel Furrer bei der
Weltmeisterschaft 2024 hat die Radsportwelt tief erschüttert – und erneut Fragen zur Sicherheit bei Rennen aufgeworfen. Furrer stürzte während des Straßenrennens der Juniorinnen in Zürich in einem abgelegenen Waldstück, außerhalb der Sichtweite von Fahrern und Rennpersonal. Da es weder GPS-Ortung noch Funkverbindungen gab, wurde sie erst rund anderthalb Stunden später gefunden. Trotz aller Bemühungen erlag sie ihren Verletzungen. Noch liegen keine abschließenden Erkenntnisse zum Unfallhergang vor.
„Wäre sie früher entdeckt worden, hätte sie vielleicht überlebt“
„Es ist schwer zu sagen, ob die Ergebnisse uns Frieden bringen werden. Offensichtlich wurde ein schwerer Fehler gemacht. Muriel wurde erst 90 oder 100 Minuten nach dem Absturz gefunden. Wäre sie früher entdeckt worden, hätte sie vielleicht eine Überlebenschance gehabt“, sagte ihr Vater gegenüber Les Temps.
Dass Furrer so lange unentdeckt blieb, könnte entscheidend für den tragischen Ausgang gewesen sein. „Viele Fragen bleiben offen. Aber wenn ein Fehler passiert, gibt es zwangsläufig Verantwortliche“, betont er. Wer jedoch letztlich die Verantwortung trägt, bleibt unklar. Besonders das Fehlen von Funkgeräten – ein Umstand, der fast ausschließlich bei Weltmeisterschaften vorkommt – wird nun heftig kritisiert. Dieser „unglaublich schlechte Zufall“, wie es Beobachter nennen, könnte den Tod der 18-Jährigen möglicherweise verhindert haben.
Sicherheit im Radsport unter der Lupe
Die Diskussion um Furrers Unfall lenkt den Blick erneut auf grundlegende Sicherheitsaspekte im Radsport. Ihr Vater verweist dabei auch auf den Sturz von Stefan Kung bei den Europameisterschaften 2023. Der Schweizer erlitt damals eine Gehirnerschütterung und Gesichtsverletzungen, fuhr jedoch blutüberströmt ins Ziel – ein Sinnbild für den hohen Preis, den viele Fahrer zahlen.
„Wir müssen die Sicherheit der Radfahrer wirklich verbessern. Sie sind auf Aerodynamik ausgelegt, nicht auf Sicherheit“, mahnt Furrers Vater. Seine Worte treffen einen wunden Punkt: In einer Sportart, die oft an der Grenze des Machbaren fährt, darf Sicherheit kein Nebengedanke bleiben.
Sind Zeitfahrhelme eine weitere notwendige Änderung der Sicherheit im Radsport? @Sirotti