Thibau Nys holte einen hart erkämpften Sieg beim UCI Cyclocross
World Cup Dendermonde, wandelte unablässigen Druck und präzise Positionierung in einen entschiedenen Sprinttriumph um – nach einem der schnellsten und taktischsten Rennen der Saison.
Von den ersten Runden an kam keine Ruhe hinein. Eine lange Reihe Fahrer blieb dicht beisammen, während frühes Tempo von Niels Vandeputte, Ryan Kamp und Felipe Orts das Feld in die Länge zog, ohne es zu zerreißen. Wout van Aert und Nys fuhren aufmerksam knapp hinter der Spitze, sparten Kräfte, während das Feld wiederholt zusammenzog und auseinanderzog.
Im Mittelteil übernahm Nys zunehmend Verantwortung. Der belgische Meister fuhr mehrfach komplette Runden von vorn, erzwang ständiges Umgruppieren statt klarer Lücken. Michael Vanthourenhout und Tibor Del Grosso folgten, während Laurens Sweeck konstant in vorderer Position blieb und die Lage kühl einschätzte.
Die Auslese reduzierte allmählich den Kreis der Anwärter. Toon Aerts fiel bei hohem Tempo zurück, während Van Aert wiederholt kleine Löcher schließen musste und dabei Energie ließ, um den Anschluss zu halten. Trotz mehrerer Beschleunigungen, darunter ein entschlossener Vorstoß von Van Aert, konnte niemand eine dauerhafte Selektion erzwingen.
Ein Schlüsselmoment kam, als Del Grosso einen Platten erlitt und zusammen mit Vandeputte kurz aus der Spitze fiel. Del Grosso begrenzte den Schaden beeindruckend, kehrte binnen Sekunden zur Führung zurück und etablierte sich erneut, ehe das Rennen in seine entscheidende Phase ging.
Zwei Runden vor Schluss waren noch neun Fahrer zusammen. Das Tempo stockte kurz, die Positionen wurden neu gemischt, doch die Spannung war greifbar. Van Aert tat sich schwer, sich vom sechsten Rad nach vorn zu arbeiten, da Überholen auf dem Kurs zunehmend schwierig wurde, während Del Grosso und Nys aggressiver um ihre Platzierung kämpften.
In der Schlussrunde führte zunächst Sweeck, doch Nys erhöhte schrittweise den Druck. Eine scharfe Beschleunigung brachte ihn auf Rang zwei, ehe er mit Del Grosso als einzigem Kontrahenten am Hinterrad endgültig nach vorn ging. Sweeck musste nachgeben, und das Führungsduo riss eine kleine, aber entscheidende Lücke.
Die Entscheidung fiel im Sprint. Nys eröffnete, verteidigte auf den letzten Metern einen knappen Vorsprung und gewann vor Del Grosso – ein perfekt getimter Abschluss nach einem Rennen geprägt von Tempo, Kontrolle und Geduld.
An einem Tag, an dem kein Angriff lange hielt, war Nys im entscheidenden Moment resolut und verwandelte den chaotischen, hochintensiven World Cup von Dendermonde in einen Statement-Sieg auf heimischem Boden.