„Cyclocross muss Cyclocross bleiben“: Cameron Mason warnt vor Verwässerung der Disziplin durch MTB- und Gravel-Elemente

Cyclocross
Donnerstag, 20 November 2025 um 9:00
Cameron Mason ist dreifacher britischer Cross-Meister
Cyclocross gilt vielen als die traditionellste aller aktuellen Radsportdisziplinen – ein Sport, der sich in den vergangenen zehn Jahren technisch wie körperlich nur minimal verändert hat. Mit dem Boom des Gravel-Sports und seinen breiteren Reifen stellt sich daher zunehmend die Frage: Wäre der Einsatz von Gravel- oder Mountainbikes nicht längst zeitgemäß?
„Ich weiß nicht, ob das dem Sport wirklich helfen würde“, sagt Cameron Mason im Gespräch mit Cycling Weekly. „Es gibt eine Tradition – und genau die macht Cyclocross zu dem, was es ist. Sie verhindert, dass es sich in Richtung Mountainbike oder Gravel verschiebt.“
Auch das Reglement der UCI setzt klare Grenzen: „Im Cyclocross darf die Reifenbreite – gemessen an der breitesten Stelle – 33 Millimeter nicht überschreiten.“
Mason, der für Großbritannien startet, ist stark in den Winter 2025/26 eingestiegen. Ein Sieg fehlt zwar noch, doch seine Formkurve zeigt klar nach oben: Nach zwei zweiten Plätzen beim Koppenbergcross und in Hamme sowie Rang fünf bei den Europameisterschaften knüpft der 25-Jährige wieder an bessere Zeiten an – ein wohltuender Kontrast zu seinem schwierigen letzten Winter und eine Erinnerung an seine EM-Silbermedaille der Saison 2023/24.

Cyclocross nicht zu etwas anderem machen

Selbst wenn Ausrüstungsdebatten aus praktischer Sicht nachvollziehbar sind, bleiben die Spielräume im Rahmen des UCI-Regelwerks klar begrenzt.
„Das ist auch der Hauptgrund, warum sich unsere Technik seit rund zehn Jahren kaum verändert hat“, erklärt Mason. „Die Reifenbreite hat sich nicht geändert – und wenn sich das nicht ändert, muss sich am Rest ebenfalls wenig tun.“
Mason spricht aus Erfahrung: Er ist sowohl im MTB- als auch im Gravelbereich unterwegs gewesen. Doch am Wesen des Cyclocross würde er nichts rütteln.
„Auf manchen Kursen wären wir auf dem Mountainbike sicher schneller – aber wir fahren nun einmal kein Mountainbike-Rennen. Diese Regeln müssen existieren, damit Cyclocross Cyclocross bleibt. Sonst würde der Sport etwas ganz anderes werden.“
Vielleicht mit einer kleinen Ausnahme: der anhaltenden belgisch-niederländischen Dominanz …
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