Wout van Aert bedauert die Aufnahme des Montmarte-Anstiegs in die Tour de France: "Sicherheit ist ein noch wichtigeres Thema"

Radsport
Mittwoch, 21 Mai 2025 um 16:00
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Die Tour de France 2025 endet mit einem Paukenschlag – nicht mehr mit dem gewohnten Sprint auf den Champs-Élysées, sondern mit einem anspruchsvollen Kopfsteinpflaster-Finale über den Montmartre. Für Wout van Aert ist das eine riskante Entscheidung.
Der Belgier gehörte bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris zu den stärksten Fahrern am Montmartre-Anstieg. Gemeinsam mit Mathieu van der Poel dominierte er damals die Schlüsselszene des Rennens. Trotzdem lehnt van Aert eine Übernahme des Parcours in die Tour de France klar ab.
„Ich bin kein großer Fan dieser Strecke. Das könnte eine sehr gefährliche Etappe werden“, erklärte der Allrounder vom Team Visma - Lease a Bike im Gespräch mit Het Nieuwsblad. Zwar könne das Finale klassischen Fahrern liegen, doch der Kontext sei ein völlig anderer als bei Olympia.
Die neue Streckenführung wurde heute offiziell bestätigt: Am letzten Tour-Tag stehen drei Überquerungen des Montmartre-Anstiegs auf dem Programm. Nur sechs Kilometer trennen den Gipfel des letzten Anstiegs vom Ziel auf der Avenue des Champs-Élysées – ein drastischer Bruch mit der jahrzehntelangen Tradition eines eher feierlichen Schlusstages.
Van Aert warnt vor möglichen chaotischen Szenen: „Bei den Spielen kamen wir mit einer 50-Mann-Gruppe unten am Anstieg an. Jetzt soll das gesamte Tour-Peloton dort durch – zur gleichen Zeit. Das kann gefährlich werden.“
Seine größte Sorge gilt der Sicherheit. Viele Fahrer hätten am letzten Tag noch Chancen in der Gesamtwertung oder anderen Trikots. Die engen Straßen rund um Montmartre seien in diesem Zusammenhang problematisch. „Ich verstehe, dass die Atmosphäre bei Olympia beeindruckend war. Aber bei der Tour stehen ganz andere Dinge auf dem Spiel – und ich finde es schade, dass man das in der Planung offenbar nicht berücksichtigt hat.“
Van Aert wird voraussichtlich selbst an der Tour teilnehmen und zählt zu den Favoriten für diese Schlussetappe. Dennoch bleibt seine Kritik unüberhörbar: Die Tour braucht Spektakel – aber nicht um jeden Preis.
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