„Wir werden ein untypisches Rennen fahren“ – Belgien zaubert einen Plan für Remco Evenepoel, um Tadej Pogacar zu besiegen

Radsport
durch Nic Gayer
Sonntag, 05 Oktober 2025 um 12:30
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Remco Evenepoel steht kurz davor, Radsportgeschichte zu schreiben. Der Belgier, bereits Olympiasieger im Straßenrennen und im Zeitfahren, dreifacher Weltmeister im Zeitfahren und Weltmeister im Straßenrennen, kann heute bei der Europameisterschaft in Frankreich etwas Einzigartiges schaffen: das erste olympisch-weltmeisterlich-europäische Triple überhaupt.
Die Strecke durch die Drôme-Ardèche verlangt alles ab: drei Anstiege in Saint-Romain-de-Lerps (7,1 km mit über 7 %) und sechs giftige Rampen im Val d’Enfer (1,5 km mit fast 10 %) formen einen zackigen, kräftezehrenden Kurs. Wer hier sein Timing verfehlt, zahlt einen hohen Preis. Nur die stärksten Kletterer können um den Titel kämpfen. Über 203 Kilometer wartet ein Weltklassefeld – ein echtes Dreikampf-Spektakel zwischen Evenepoel, Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard, den drei dominierenden Figuren des modernen Radsports.

Belgien setzt auf einen „atypischen“ Plan

Für Evenepoel geht es um mehr als nur einen weiteren Titel. „Das ist ein großes Ziel für mich, vielleicht sogar größer als die Weltmeisterschaften in Ruanda“, sagte er gegenüber Wielerflits. „Es ist ein Titel, den ich noch nicht gewonnen habe, und die Strecke liegt mir wirklich.“
Sein belgisches Team verfolgt dabei einen unkonventionellen Ansatz. Trainer Serge Pauwels kündigte im Het Nieuwsblad an: „Wir werden ein atypisches Rennen fahren. Heißt das, dass wir keine Initiative ergreifen? Das werde ich nicht sagen. Aber wir haben etwas Besonderes geplant. Ob das zustande kommt, werden wir sehen.“
Evenepoel bleibt der klare Anführer, doch Pauwels hält sich taktische Optionen offen. „Remco ist natürlich unser Leader, aber wenn Maxim Van Gils in der entscheidenden Gruppe dabei ist, wäre das gut. Er ist schnell im Ziel und kann auch im Sprint gewinnen.“
Der Coach rechnet mit einem gnadenlosen Tag. „Es könnte ein Eins-gegen-Eins sein, vielleicht sogar einer mehr“, meinte Pauwels. „All diese Anstiege werden ihren Tribut fordern.“
Evenepoel selbst kommt mit Rückenwind: Am Mittwoch holte er Gold im Zeitfahren vor Filippo Ganna. Heute will er nach Platz zwei im Straßenrennen der Vorwoche den nächsten Schritt machen. „Tadej und ich haben gezeigt, dass wir in guter Form sind; Jonas ist noch ein kleines Fragezeichen“, sagte Evenepoel. „Es wäre großartig, wenn wir alle Kopf an Kopf in Topform fahren könnten. Ich bin gespannt, wo Jonas steht – Ein-Tages-Rennen waren bislang nicht seine Stärke.“
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