„Wir warten auf die anderen Strecken“ – Tour de France 2026 kein ideales Terrain für Evenepoel

Radsport
Donnerstag, 23 Oktober 2025 um 16:00
Remco Evenepoel
Remco Evenepoel gilt als bester Zeitfahrer der Welt – und als Mann mit einem großen Traum: eines Tages die Tour de France zu gewinnen. Doch 2026 dürfte dieses Ziel erneut in die Ferne rücken. Die heute vorgestellte Strecke bietet dem Belgier kaum Gelegenheiten, seine größten Stärken auszuspielen. Bei Red Bull – BORA – hansgrohe sind die Pläne für die Grand Tours der kommenden Saison noch offen, doch nach der Präsentation in Paris scheint klar: Die Tour wird für Evenepoel wohl nicht das Hauptziel sein.
„Wir betrachten die Strecke mit Blick auf die Gesamtwertung“, erklärte Zak Dempster bei der Präsentation gegenüber Sporza. „Aber es gibt auch zahlreiche Etappen, die unserem Rennstil und vielen unserer Fahrer entgegenkommen.“ Tatsächlich gibt es nur zwei Zeitfahren – eines über 19 Kilometer zum Auftakt in Barcelona und ein weiteres über 27 Kilometer in der letzten Woche. Letzteres führt größtenteils bergauf oder bergab, was reine Spezialisten wie Evenepoel kaum begünstigt. Stattdessen bestimmen mehrere schwere Bergankünfte das Rennen – ein Terrain, das dem Belgier traditionell weniger liegt.
Innerhalb des Teams verfügt Red Bull – BORA – hansgrohe über ein beeindruckendes Aufgebot für die großen Rundfahrten. Primoz Roglic, Florian Lipowitz und Giulio Pellizzari sind weitere potentielle Kapitäne – alle mit unterschiedlichen Profilen, die den Verantwortlichen viel Spielraum, aber auch schwierige Entscheidungen lassen. „Wir können sicher sein, dass wir beim Giro und bei der Tour sehr starke Mannschaften an den Start bringen werden“, so Dempster weiter. „Doch wer jeweils die Führung übernimmt, ist noch völlig offen.“
Für Evenepoel könnte sich der Blick nach Italien lohnen. Sollte der Giro d’Italia 2026 eine zeitfahrlastige Strecke bieten, wäre das für ihn ein klarer Vorteil – und könnte die Bühne für ein mit Spannung erwartetes Duell mit Jonas Vingegaard bereiten. Beide Fahrer haben das Ziel, der aktuellen Dominanz von Tadej Pogacar etwas entgegenzusetzen.
„Wir warten jetzt auf die Strecken der anderen Grand Tours, bevor wir die Saisonpläne endgültig festlegen“, erklärte Dempster abschließend. Für Evenepoel könnte das bedeuten: Tour-Verzicht zugunsten des Giro – und vielleicht die beste Chance, endlich sein eigenes großes Kapitel in der Geschichte der Grand Tours zu schreiben.
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