Mit großen Ambitionen war
Richard Carapaz in den Giro d’Italia 2025 gestartet. Als früherer Sieger der Rundfahrt gehörte der Ecuadorianer von
EF Education-EasyPost zu den fünf früheren Maglia-Rosa-Trägern im Feld. Nach zehn Etappen und mehr als zwei Minuten Rückstand auf Spitzenreiter Isaac Del Toro liegt Carapaz jedoch nur auf Rang neun der Gesamtwertung – ein Dämpfer, aber keineswegs das Ende seiner Hoffnungen.
Mit der 11. Etappe kehrt der Giro in die Hochgebirge zurück – und Sportdirektor Matti Breschel sieht darin eine entscheidende Gelegenheit. „Wir müssen aufmerksam bleiben, aber nicht alles auf eine Karte setzen“, erklärte der Däne gegenüber Feltet.dk. „Wir geraten nicht in Panik, nur weil Carapaz etwas Zeit verloren hat.“
Vielmehr betont Breschel, dass das Team dem Plan treu bleibt – und seinem Kapitän den Rücken stärkt. „Es geht darum, Richard zu zeigen, dass wir zu 100 Prozent hinter ihm stehen. Vor allem muss er im Finale Unterstützung haben“, so Breschel. Der Schlüssel zum Erfolg: Teamgeist und taktisches Kalkül.
Doch trotz der Erfahrung und Klasse von Carapaz sieht Breschel auch die Herausforderungen. „Ich glaube nicht, dass man ihm Spielraum geben wird. Für einen Etappensieg müsste er ausreißen, aber wir haben nicht das Team, um das Rennen komplett zu kontrollieren.“ Auf dem Weg über den legendären San Pellegrino, dem König der heutigen Etappe, werde es daher auf pure Kletterstärke ankommen. „Da gibt es nur ein Tempo – so hart wie möglich. Wer nicht mithält, verliert Zeit.“
Die Aussicht auf eine erfolgreiche Flucht sieht Breschel dennoch gegeben – vorausgesetzt, sie ist prominent besetzt. „Es wird wohl zwei Rennen in einem geben. Die UAE-Mannschaft wird die Kontrolle behalten, aber vermutlich nicht selbst auf den Etappensieg fahren.“
Für Carapaz und EF Education-EasyPost bedeutet das: Ruhe bewahren, gezielt angreifen – und bereit sein, wenn sich das Rennen auf dem San Pellegrino in seine entscheidende Phase schraubt.