In der modernen Welt ist es fast unmöglich, dem Begriff "KI" zu entkommen, und die Welt des Radsports bildet da keine Ausnahme. Nicht nur das, sondern auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz scheint im Peloton schnell zu wachsen und das UAE Team Emirates - XRG könnte in seinem eigenen System "Anna" eine Waffe haben, um seine Fahrer auf ideale Weise vorzubereiten.
"Wir ließen Anna eine Etappe der Tour verfolgen und fragten sie, wie das Rennen verlaufen ist. Anna erzählte uns dann die 'Schlüsselgeschichten' dieses Rennens und konzentrierte sich dabei auf Tadej und alle Daten, die er produzierte", teilte Swart in einem ausführlichen Interview mit GCN mit. "Auf diese Weise erhalten wir Einblicke, die man nicht erhält, wenn man sich das Rennen einfach im Fernsehen ansieht."
Die VAE nutzen es als Mittel, um ihre Fahrer und alles, was mit ihren Leistungen zusammenhängt, besser zu verstehen. Ob es dem Team erfolgreich geholfen hat oder nicht, ist eine zweideutige Frage, aber der Erfolg des Teams (besonders im Jahr 2024) kann nicht geleugnet werden. Das Team setzt die KI ein, um die Rennen zusammen mit den physiologischen Daten der Fahrer zu analysieren und die Ergebnisse sofort zu erfassen. "Anna schafft das alles in nur einer Minute. Wenn man all diese Daten selbst auswerten müsste, bräuchte man einen Menschen mit unendlich viel Zeit."
In den letzten Jahren hat sich der Sport vor allem in Bezug auf die Ernährung enorm weiterentwickelt, aber auch die Technologie spielt eine große Rolle - vor allem, wenn es um die Verbesserung der Aerodynamik geht, sowohl bei der Ausrüstung der Fahrer als auch bei den Fahrrädern. Die Liebe zum Detail ist bei den Spitzenteams extrem, und es ist schwer vorstellbar, wo sonst noch eine Entwicklung stattfinden könnte, aber KI könnte der Bereich sein, in dem die Teams in der Lage sein könnten, einen zusätzlichen Schritt der Verbesserung zu erreichen.
Vor allem durch das langfristige Engagement der Teamsponsoren wird das Team schließlich jahrelang Daten sammeln, die sich in Zukunft als noch wertvoller erweisen können. "Wir stellen Anna zum Beispiel die Frage: Fahrer X wird die Flèche Wallonne fahren. Sagen Sie uns, welches Training er in der Vergangenheit absolviert hat, um seinen besten Zwei-Minuten-Wert zu erreichen. Dann geht die KI die Trainingsdaten der letzten fünf Jahre dieses Fahrers durch, um zu sehen, wie hart dieser Fahrer in der Zeit vor seinem besten Wert trainiert hat", erklärt die Südafrikanerin.
Vor allem für die Trainer, die mit den Fahrern arbeiten, kann sich dies als eine Schlüsselwaffe erweisen, die vielleicht im gesamten Peloton zum Einsatz kommt. "Und dann sagt uns die KI: Dieser Fahrer muss das Rennen mit einer CTL von z. B. 115 beginnen. Bei einer Grand Tour wird die Antwort zum Beispiel 130 sein."