„Wenn man die Beine nicht hat, ist es eine Sackgasse“ – Laurens ten Dam über die WM-Leistung der niederländischen Frauen

Radsport
Dienstag, 30 September 2025 um 7:00
laurens ten dam giro 2019
Das niederländische Frauenteam reiste mit hohen Erwartungen und dem wohl stärksten Aufgebot zu der Weltmeisterschaft in Kigali – doch am Ende blieb der große Erfolg aus. Riejanne Markus erreichte als beste Niederländerin den fünften Platz. Hinter ihr sprintete Demi Vollering auf Rang sieben, während Anna van der Breggen, eine der großen Favoritinnen im Vorfeld, mehr als elf Minuten nach der neuen Weltmeisterin Magdeleine Vallieres ins Ziel kam.
Für Trainer Laurens ten Dam, der seine erste WM als Verantwortlicher der Elite-Frauen leitete, war das Rennen dennoch lehrreich. In seinem Podcast Live Slow Ride Fast teilte er seine ersten Einschätzungen: „Es gibt immer kleine Dinge, die man verbessern kann. Wir haben den Fahrerinnen ab dem dritten Umlauf Eis zur Abkühlung gegeben – vielleicht hätten wir das schon früher tun sollen. Beim nächsten Mal muss ich wachsamer sein.“
Ten Dam hob auch hervor, dass Markus in der entscheidenden Gruppe auf sich allein gestellt war: „Eigentlich fehlte dort eine zweite Niederländerin. Aber die Fahrerinnen, die dafür infrage kamen, hatten einfach nicht die Beine. Man kann reden, so viel man will – wenn die Beine nicht da sind, ist es eine Sackgasse.“
Trotz des verpassten Podiums war die Stimmung im Team positiv. „Wir waren zufrieden. Alle haben ihre Aufgabe erfüllt, keiner hat sich mitreißen lassen. Ich habe den Fahrerinnen meine Komplimente ausgesprochen – und die waren ehrlich gemeint. Die Detailanalyse machen wir später, aber insgesamt war es ein starkes Teamrennen.“
Viel Zeit für Rückblicke bleibt jedoch nicht. Schon am Mittwoch starten die Europameisterschaften im französischen Valence. „Wir landen in Brüssel, dann geht es direkt mit dem Zug weiter. Montag Nachmittag sind wir in Valence, am Mittwoch beginnen die Zeitfahren. Das Programm ist eng, aber ich genieße es“, so Ten Dam.
Bei den Europameisterschaften zählt die Niederlande wieder zu den Topfavoriten. Im Straßenrennen führen Demi Vollering, Anna van der Breggen und Mischa Bredewold die Mannschaft an, die den Titel zurückholen möchte. Seit der Einführung 2016 ging der Sieg nur einmal nicht an Oranje – 2018, als Marta Bastianelli Marianne Vos im Sprint bezwang.
Weder Vos noch Lorena Wiebes, die Siegerin von 2022 und 2024, sind diesmal dabei – der bergige Kurs spielt den Kletterinnen in die Karten. Im Zeitfahren setzen die Niederlande auf Mischa Bredewold und Nooijen.
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