„Wenn ich seinen Namen sage, freue ich mich“ – Tour-Direktor Christian Prudhomme traut Mathieu van der Poel endlich den großen Wurf zu

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 03 Juli 2025 um 17:00
van-der-poel
Für einen Fahrer von Mathieu van der Poels Klasse wirkt ein einzelner Etappensieg bei der Tour de France beinahe wie eine statistische Anomalie. Doch 2025 könnte das Jahr sein, in dem der niederländische Superstar seine bislang überschaubare Bilanz deutlich aufpoliert – nicht nur, weil der diesjährige Parcours seinen explosiven Stärken entgegenkommt, sondern auch, weil er einen prominenten Fürsprecher hat: Tour-Direktor Christian Prudhomme.
„Die Tatsache, dass er zurück ist, zaubert mir schon ein Lächeln ins Gesicht“, schwärmt Prudhomme im Gespräch mit De Telegraaf. „Allein, wenn ich seinen Namen sage, freue ich mich. Ihm beim Rennen zuzuschauen, ist einfach aufregend. Seine Anwesenheit ist eine große Bereicherung für die Tour.“

Ein großes Talent – mit offenem Tour-Kapitel

Tatsächlich war van der Poels erste Teilnahme 2021 ein emotionales Highlight: Mit einem Etappensieg und sechs Tagen im Gelben Trikot ehrte er nicht nur sich selbst, sondern auch seinen Großvater Raymond Poulidor – die französische Radsportlegende, die 2019 verstarb. „Das war einer der bewegendsten Momente meiner Zeit als Tour-Direktor“, erinnert sich Prudhomme.
Seitdem blieb van der Poel bei der Frankreich-Rundfahrt jedoch sieglos. Ein Umstand, den man bei Alpecin-Deceuninck in diesem Jahr ändern will – und auf einem Kurs, der dem mehrfachen Klassiker-Sieger in mehreren Etappen den perfekten Spielraum bietet.

„Er kann ein Rennen im Alleingang spannend machen“

Prudhomme zeigt sich überzeugt, dass der 29-Jährige diesmal den Unterschied machen kann – und vor allem: wird. „Mathieu hat die Fähigkeit, ein Rennen ganz allein spannend zu machen – und in diesem Fall die gesamte erste Woche der Tour zum Leuchten zu bringen“, so der Tour-Direktor. „Ich glaube nicht, dass ich ein großes Risiko eingehe, wenn ich sage, dass mein Bauchgefühl mir sagt, dass wir ihn nach einer dieser ersten Etappen auf der obersten Stufe des Podiums stehen sehen werden.“
Ob auf hügeligen Klassik-Etappen, im Wind der Küste oder gar im Trikot des explosiven Anfahrers für Jasper Philipsen – van der Poel wird wieder dort sein, wo er hingehört: Im Mittelpunkt. Und womöglich endlich wieder ganz oben.
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