Tadej Pogacar hat auf der 12. Etappe der
Tour de France 2025 ein Ausrufezeichen gesetzt – und das in eigener Manier. Der Slowene sicherte sich mit einem kraftvollen Solo-Sieg am legendären Anstieg zur Hautacam das Gelbe Trikot und nahm seinem größten Widersacher Jonas Vingegaard dabei über zwei Minuten ab. Für viele war das der vorläufige Höhepunkt der Rundfahrt – für Teamkollege
Tim Wellens war es fast schon zu knapp.
Wellens, der einen maßgeblichen Anteil am Erfolg seines Kapitäns hatte, schilderte nach der Etappe gegenüber Het Nieuwsblad, wie das
UAE Team Emirates - XRG die Attacke vorbereitet hatte – und warum die Lücke sogar größer hätte ausfallen können. „Ich muss sagen, dass das Feld ziemlich klein war, als ich mich zurückfallen lassen musste“, so der Belgier, der an der Spitze des Rennens enorme Tempoarbeit verrichtete. Für Pogacar sei diese Etappe von Beginn an etwas Besonderes gewesen: „Schon heute Morgen war klar, wie motiviert er war. Er hatte Hautacam schon vor der Tour markiert – und wenn Tadej eine Etappe markiert, dann liefert er.“
UAE in Scherzen, Pogacar in Bestform
Die Stimmung im Team vor der entscheidenden Etappe wirkte dabei fast entspannt – zu entspannt, wie Wellens rückblickend einräumt. „Im Meeting haben wir überhaupt nicht aufgepasst. Es war wie in der Schule – der Trainer musste uns ermahnen, weil wir die ganze Zeit gelacht und Witze gemacht haben.“
Doch wenn es ernst wird, ist auf Pogacar Verlass. Auch ein Sturz auf der 11. Etappe brachte ihn nicht aus der Spur – obwohl er das Rennen damit fast hätte aufgeben müssen. Wellens glaubt, dass die Konkurrenz sogar Glück hatte: „Wenn er nicht gestürzt wäre, hätte er mit vier Minuten Vorsprung gewonnen“, sagte er lachend.
Für den Belgier steht Pogacars Erfolg nicht nur auf einem körperlichen Fundament, sondern auch auf mentaler Stärke. „Er ist geistig unglaublich stabil. Immer fokussiert, nie enttäuschend. Natürlich hilft es, wenn man solche Beine hat – aber auch dann muss man rausgehen und es abliefern. Im Leben gibt es nichts geschenkt. Nicht einmal für Tadej.“