"Welche Botschaft senden wir?" - Direktor von Equipo Kern Pharma verärgert über die Entscheidung, das Team aus der Vuelta auszuschließen

Radsport
Samstag, 05 April 2025 um 16:40
kern pharma equipo 2025

Die Vuelta a España hat an diesem Freitag die drei eingeladenen Teams für die Grand Tour 2025 bekannt gegeben: Caja Rural - Seguros RGA, Burgos-BH und das Q36.5 Pro Cycling Team. Eine Entscheidung, die für Aufsehen sorgt – vor allem wegen des überraschenden Ausschlusses von Equipo Kern Pharma. Das spanische Team war bei der letztjährigen Vuelta mit drei Etappensiegen und starken Gesamtleistungen eines der auffälligsten ProTeams, wurde aber dennoch nicht berücksichtigt.

Pablo Castrillo (zweifacher Etappensieger), Urko Berrade (ein Etappensieg) und Pau Miquel (mehrere Top-10-Platzierungen) hatten 2024 für Furore gesorgt. Umso unverständlicher erscheint es vielen, dass Kern Pharma bei der diesjährigen Rundfahrt nicht an den Start gehen darf – eine Entscheidung, die innerhalb des Teams auf große Enttäuschung stößt.

Teamdirektor Juan José Oroz zeigte sich gegenüber Radio MARCA betroffen und nahm kein Blatt vor den Mund: „Wir sind enttäuscht und besorgt über die Botschaft, die das aussendet. Wir haben 2024 drei Etappen gewonnen – was sagen wir damit den jungen Leuten, wenn so ein Team nicht wieder eingeladen wird?“ Gleichzeitig vermied er direkte Kritik an Vuelta-Direktor Javier Guillén: „Ich beschuldige niemanden. Aber wir haben alles richtig gemacht – und sind trotzdem nicht dabei.“

Mit Fahrern wie Urko Berrade und Iván Sosa – auch nach dem Weggang von Castrillo – hätte Kern Pharma sportlich durchaus eine Wildcard verdient. Der Ausschluss wirft auch ein Licht auf strukturelle Probleme im spanischen Radsport: ProTeams wie Kern Pharma oder Burgos-BH operieren mit deutlich kleineren Budgets als ausländische Teams wie Q36.5, Tudor oder Uno-X Mobility – was die Zukunft für viele heimische Teams zunehmend unsicher erscheinen lässt.

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