„Was in Cardiff passiert, bleibt in Cardiff …“ – Thymen Arensman lässt Geraint Thomas’ Abschiedsparty hinter sich und überzeugt im Kigali-Zeitfahren

Radsport
Sonntag, 21 September 2025 um 19:00
Arensman
Thymen Arensman war der einzige Niederländer auf der Startrampe beim Zeitfahren der Elite-Männer bei den Weltmeisterschaften in Kigali, und er belegte unter schwierigen Bedingungen einen respektablen neunten Platz. Der INEOS Grenadiers-Fahrer gab zu, dass seine Vorbereitung alles andere als ideal war, aber nachdem er das Chaos eines Sturzes, einer Krankheit und der Rücktrittsfeiern von Geraint Thomas hinter sich gelassen hatte, war er mit einer Top-Ten-Platzierung zufrieden.

Von der Verabschiedung in Cardiff zum Brennpunkt Kigali

Die Vorbereitung des 25-Jährigen verlief nach einem Sommer, in dem er bereits von den Erfolgen bei der Tour de France und den zahlreichen Kriteriums-Rennen erschöpft war, nicht optimal. Ein schwerer Sturz bei der Tour of Britain brachte einen Muskelfaserriss und eine Hüftprellung mit sich, und eine Erkältung in den Tagen vor den Weltmeisterschaften trug ebenfalls zu den Rückschlägen bei. Trotzdem wollte sich Arensman den Abschied von Thomas nicht entgehen lassen. "Es war das letzte Rennen in Geraints Karriere und ich wollte unbedingt dabei sein", sagte er im Gespräch mit In de Leiderstrui nach dem Rennen in Ruanda. "Die Party danach? Sagen wir einfach, es war eine walisische Verabschiedung. Was in Cardiff passiert, bleibt in Cardiff. Ich habe allerdings die Handbremse angezogen - ich war um Mitternacht im Bett, um sicherzugehen, dass ich für hier noch etwas im Tank habe."

Tief graben trotz fehlender Watt

Drei Tage Pause verschafften ihm gerade genug Luft, um in Kigali antreten zu können. Was folgte, war eine gemessene Fahrt, die ohne den Komfort der Verfolgung von Leistungszahlen durchgeführt wurde. "Ich bin heute nach Gefühl gefahren, und damit kann ich zufrieden sein", erklärte er.
Arensman gab später zu, dass seine Leistungsdaten weit unter seinem üblichen Niveau lagen. "Bei einer 50-minütigen Anstrengung lag ich 50 bis 60 Watt unter meinem normalen Wert. Schon in der Aufklärung hatte ich das Gefühl, dass es so sein würde. Aber ich habe alles getan, was ich konnte, und bin am Limit gefahren, das ich heute hatte."
Das Ergebnis war der neunte Platz nach etwas mehr als 50 Minuten auf der Kante, ein Ergebnis, das sowohl seine zähneknirschende Entschlossenheit als auch die einzigartigen Bedingungen einer Weltmeisterschaft in der Höhe von Kigali widerspiegelt.
Thymen Arensman
Thymen Arensman

Augen auf das Straßenrennen

Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf das Straßenrennen am Sonntag, bei dem die Höhenlage der ruandischen Hauptstadt - ähnlich wie in Arensmans andorranischer Heimat auf 1.500 Metern - eine entscheidende Rolle spielen könnte. "Höhe ist Höhe, aber hier ist die Luft schmutziger, es gibt mehr Smog als in den Bergen von Andorra. Aber das ist natürlich für alle gleich."
Was die Renndynamik angeht, so erwartet Arensman, dass Geduld die Devise sein wird. "Wenn du einmal in die roten Zahlen kommst, wirst du wirklich dafür bezahlen. Ich denke, es könnte eine recht konservative Weltmeisterschaft werden, weil man hier kaum über dem Grenzwert fahren kann. Wir werden sehen - vielleicht passt das zu mir."
Bislang hat der Niederländer jedoch Widerstandskraft und Charakter bewiesen und gezeigt, dass er auch nach einem schweren Sturz, einer Krankheit und einer walisischen Abschiedsparty immer noch in der Lage ist, sich auf der Weltbühne zu behaupten.
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