VORSCHAU | Tour de France 2025 Etappe 6 - Mathieu van der Poel und Tadej Pogacar als Top-Favoriten für explosive Hügeletappe

Radsport
Donnerstag, 10 Juli 2025 um 13:58
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Tadej Pogacar übernimmt das Gelbe Trikot – und die Tour de France tritt in eine neue Phase ein. Wir blicken voraus auf Etappe 6, einen anspruchsvollen Tag mit Bergankunft in Vire, wo im steilen Finale erneut Zeitabstände entstehen könnten.
Es ist bereits das dritte explosive Finale der ersten Woche – diesmal in der Normandie. Die erste Tour-Woche zeigt sich weiterhin äußerst selektiv und liefert immer wieder spannende Etappenprofile. Auch diese Etappe ist über 200 Kilometer lang und bietet früh einen Zwischensprint, der für frühe Action sorgen könnte. Im weiteren Verlauf dürften nicht nur die Sprinter gefordert sein, sondern auch die Klassementfahrer und Klassiker-Spezialisten – selbst eine erfolgreiche Fluchtgruppe ist hier nicht auszuschließen.
11,5 Kilometer vor dem Ziel beginnt das Finale mit einer 750 Meter langen Rampe bei 9 % Steigung – ein echter Auftakt für die entscheidende Phase. Direkt danach dürfte das Tempo im Feld hoch bleiben, denn alle Teams werden versuchen, ihre Kapitäne an der Spitze zu positionieren, bevor es in den nächsten Anstieg geht, wo ernstzunehmende Angriffe erwartet werden: 1,2 Kilometer bei 7,2 % Steigung, 4 Kilometer vor dem Ziel.
Es folgt eine kurze, schnelle Abfahrt und ein flacher Abschnitt, der in die finale Rampe führt: 700 Meter bei knackigen 10 % – ideal für explosive Kletterer, Klassiker-Spezialisten und puncheurartige Sprinter. Ein spannendes Finale mit vielen möglichen Sieganwärtern.
Das Wetter
Ein nordöstlicher Wind wird das Rennen beeinflussen. In der ersten Rennstunde ist mit Seitenwind zu rechnen, gefolgt von Rückenwind im mittleren Teil der Etappe. In den letzten 30 Kilometern herrscht meist Gegenwind – mit Ausnahme der finalen Anstiege, die davon nicht betroffen sind. Insgesamt spricht das Profil für eine erfolgreiche Ausreißergruppe, sofern sie stark besetzt ist.

Die Favoriten

Mathieu van der Poel – Auf dem Papier ist dies erneut eine Etappe, die ihm perfekt liegt. Allerdings dürfte die steile Rampe im Finale eher Tadej Pogacar entgegenkommen – besonders nach dem Verlauf von Etappe 4. Alpecin hat mit Silvan Dillier einen Helfer für die Verfolgung und dürfte am meisten daran interessiert sein, das Rennen zusammenzuhalten. Andererseits hat van der Poel bereits einen Etappensieg gefeiert und das Gelbe Trikot getragen – es wäre also keine Überraschung, wenn er sich einer starken Ausreißergruppe anschließen würde. Sollte eine solche Gruppe davonziehen, dürfte es für das Hauptfeld schwer werden, sie wieder einzuholen.
Tadej Pogacar – UAE Emirates führt nun das Gesamtklassement – wollen sie das Trikot verteidigen? Erfahrungsgemäß ja, auch aus Sponsorensicht. Entsprechend könnte das Team viele Kilometer an der Spitze fahren, ohne aber ihre wichtigsten Helfer zu verheizen – was dafürspricht, eine starke Ausreißergruppe ziehen zu lassen. Ist die Gruppe schwach besetzt, wäre eine Zusammenarbeit mit Alpecin realistisch. Im steilen Finalanstieg hat Pogacar alle Trümpfe in der Hand – explosiv genug, um van der Poel zu schlagen, und klar stärker als alle anderen GC-Fahrer.
Kampf um das Gesamtklassement – Wieder ein explosiver Schluss, bei dem die Positionskämpfe vor dem vorletzten Anstieg besonders intensiv sein werden. Auch in der letzten Rampe wird es chaotisch zugehen – je nachdem, welche Helfer den Favoriten noch zur Verfügung stehen. Sollte das Feld geschlossen ankommen, dürften Pogacar und van der Poel das Rennen unter sich ausmachen. Dahinter werden aber alle GC-Fahrer versuchen, vorne zu bleiben und keine Zeit zu verlieren: Jonas Vingegaard, Remco Evenepoel, Matteo Jorgenson, Kévin Vauquelin, João Almeida, Primoz Roglic, Florian Lipowitz, Mattias Skjelmose, Oscar Onley, Enric Mas, Santiago Buitrago, Aurélien Paret-Peintre, Tobias Johannessen, Felix Gall – sie alle wollen mit den Besten über die Ziellinie kommen.
Ausreißergruppe? – Ja, durchaus möglich. Es ist eine über 200 Kilometer lange Etappe mit vielen Hügeln und einem welligen Start, dazu zwei klare Favoriten, die schwer zu schlagen sind. Gerade in der ersten Woche großer Rundfahrten sind die Teams oft noch vorsichtig, doch spätestens auf Etappe 6 könnten sich die Taktiken ändern. Die Puncheure und Klassikerfahrer, die für solche Etappen gemacht sind, wissen, dass sie Pogacar nicht direkt schlagen können und eine späte Attacke schwierig ist – daher bleibt meist nur die Flucht nach vorne. Die meisten Teams haben das längst erkannt, sonst werden sie weiterhin auf die erhofften Ergebnisse verzichten müssen. Klar, Romain Grégoire oder Julian Alaphilippe könnten auf ihr Glück im Hauptfeld hoffen, aber das wird die Ausnahme bleiben.
Visma könnte sich in die Flucht setzen wollen, vielleicht versucht Wout van Aert, vorne dabei zu sein – allerdings wäre er später stark beobachtet und es wird ein harter Tag für einen Sieg. Diese Etappe ist wirklich etwas für Klassikerfahrer: Man muss gut klettern können, aber auch eine große Ausdauer für die flachen Abschnitte mitbringen, um am Ende taktisch vorne mitmischen zu können.
Folgende Fahrer sind als potenzielle Ausreißer im Blick: Ben Healy, Neilson Powless, Alex Baudin (EF), Louis Barré (Intermarché), Lenny Martínez, Matej Mohorič (Bahrain), Axel Laurance, Sam Watson (INEOS Grenadiers), Thibau Nys, Quinn Simmons, Toms Skujins (Lidl), Quentin Pacher, Valentin Madouas (Groupama), Marc Hirschi (Tudor), Mauro Schmid, Ben O’Connor (Jayco), Pablo Castrillo, Iván Romeo (Movistar), Bastien Tronchon, Bruno Armirail (AG2R), Harold Tejada, Clément Champoussin, Simone Velasco (Astana), Michael Woods, Alexey Lutsenko (Israel), Andreas Leknessund (Uno-X), Lennert van Eetvelt und Jenno Berckmoes (Lotto).

Vorhersage Tour de France 2025 Etappe 6

*** Tadej Pogacar, Mathieu van der Poel
** Mauro Schmid, Quinn Simmons, Alexey Lutsenko, Alex Baudin, Marc Hirschi
* Jonas Vingegaard, Remco Evenepoel, Kévin Vauquelin, João Almeida, Oscar Onley, Wout van Aert, Neilson Powless, Ben Healy, Axel Laurance, Quinn Simmons, Quentin Pacher, Pablo Castrillo, Bruno Armirail, Simone Velasco, Michael Woods, Jenno Berckmoes
Auswahl: Mauro Schmid
Wie: Ich vertraue darauf, dass wir den ersten Ausreißersieg sehen werden. Viele Teams MÜSSEN es einfach, und zu diesem Zeitpunkt sind die Rückstände auf die Gesamtwertung so groß, dass dies ihre Priorität sein muss. Dutzende von Fahrern sollten früh attackieren, eine starke Gruppe bilden und dann einen interessanten Kampf bis zur Ziellinie führen.
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